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AKA Akarette

Wenn ich, so wie gestern, über den Flohmarkt streunere, fallen mir allerlei alte Kameras auf. Die meisten sind mir zu teuer, zu groß oder in einem zu schlechten Zustand. Aber an manchen Teilen kann ich nicht vorbei gehen. So auch an dieser kleinen AKA Akarette. Schon mal vorweg: Ich bin mir sicher, welche Version ich hier genau habe, aber ich nehme an, es ist die Akarette II, die ab dem Jahr 1950 gebaut wurde. Es ist also möglich, dass dieses Stück deutscher Wertarbeit bereits 75 Jahre alt ist. Man sieht es ihr allerdings auch an: Der Lack ist an einigen Stellen definitiv ab und auch die dunkle Verfärbung bekomme ich nicht mehr aus dem Metall poliert. (Ich nehme an, da das gesamte Zubehör in einer Zigarrenkiste kam, dass es sich hier nicht nur um Korrosion, sondern auch um Teer- und Nikotin-Ablagerungen handelt. Ja, in de '50ern wurde kräftig gepafft!)


Schön ist jedenfalls, dass die Bereitschaftstasche mit dabei war und diese auch in sehr gutem Zustand ist. Das ist immer ein Zeichen, dass die Kamera trocken und warm gelagert wurde, aber nicht zu trocken oder zu warm. Und schon gar nicht in einem Keller oder auf dem Dachboden. Also eigentlich genau richtig. Sie muffelt auch nicht nach Feuchtigkeit oder Putzmittel - viele Leute versuchen ja, mit Glasreiniger oder, Gott bewahre, Alkohol aufzuhübschen, bevor das gute Stück von Opa auf den Flohmarkt geschleppt wird.

Der sonstige Erhaltungszustand ist dem Alter entsprechend: Auf dem Objektiv sind ein paar Putzkratzer, aber nichts Wildes, da hab ich schon Schlimmeres gesehen. Die beiden Sucher (ja, es gibt derer zwei) sind klar und nach ein bisschen schrubben auch wieder kontrastreich genug, um was erkennen zu können. Die Belederung ist gut erhalten. Die Drehknöpfe und die Einstellmöglichkeiten sind freigängig, sowohl an der Kamera als auch am Objektiv.


Was hat es also mit den zwei Suchern auf sich? Nun, es handelt sich tatsächlich um eine Sucherkamera mit der Möglichkeit, das Objektiv zu wechseln. Auf meiner steckt das Standard-Vierlinser Schneider-Kreuznach Radionar 1:3,5/50. Nichts wildes; wahrscheinlich wurde der Großteil dieser Kameras mit diesem eher lichtschwachen Fünfziger ausgestattet. Aber es gibt auch schnellere. (Ein f/2,8 und sogar ein f/2.0, beide heutzutage praktisch Unobtainium.) Daneben gibt es aber auch ein 75mm und sogar ein 90mm Portrait-Tele. (Ja, richtig geraten, ebenfalls nur zu horrenden Sammlerpreisen zu bekommen.) Und dafür ist der zweite Sucher: Während der erste einen Bildausschnitt zeigt, der auf ein 45/50mm zugeschnitten ist, ist der zweite auf 75mm optimiert. (Es gab übrigens wohl sogar ein 35mm Weitwinkel und, wenn ich das richtig verstehe, eine Version der Kamera, die statt dem Tele- einen Weitwinkelsucher hatte.)

Alleine die Tatsache, dass es eine Sucherkamera gab, die mit Wechselobjektiven arbeitet und extra für verschiedene Brennweiten mit zwei Suchern ausgestattet ist, hat mich direkt zu der Kamera hin gezogen, als ich sie auf dem Tapeziertisch in der Rheinaue gesehen habe. Musste ich mit nehmen. Sorry. Und der ganze Shebang für nur 15 Euro? Das war gerade noch so drin! Weil, wie man sieht, es war auch noch ein Haufen Filter und eine Gegenlichtblende und sowas dabei.


Aber besonders spannend fand ich dann auch noch das Flexameter von Kühn aus Wetzlar. Dieser Entfernungsmesser arbeitet, anders als die Schnittbildsucher, die ich so kenne, mit einer Mattscheibe und einem eigenen kleinen Objektiv, einem Kühn-Rekatar 1:2,8/50. Es gab in dieser Zeit echt erstaunlich viele Hersteller von optischem Zubehör und ich bin immer wieder erstaunt, was die so alles gebaut haben. Das Ding funktioniert erstaunlich gut: Die Mattscheibe ist ungefähr so groß wie ein Kleinbildnegativ und mit der eingebauten Lupe lässt sich richtig gut scharf stellen. Der ermittelte Wert lässt sich dann gut auf die eigentliche Kamera übertragen.

Nicht, dass das eigentlich so wirklich nötig gewesen wäre: Diese Kameras sind darauf ausgelegt, dass man Sunny Sixteen verwendet, also einmal f/16 einstellt und dann bei Filmgeschwindigkeit fotografiert. Das sieht man zB daran, dass die schnellste Zeit 1/300s ist. Daneben gibt es noch 1/100s, was wohl die bevorzugte Arbeitsgeschwindigkeit sein sollte. Wobei man bei einem Zentralverschluss keine Angst vor Spiegelanschlag haben muss. Der Verschluss funktioniert übrigens hervorragend, nachdem ich mal den Dreck und Schutt der letzten 70 Jahre da raus gepult habe. Mit etwas Hilfe funktioniert sogar der Selbstauslöser. Da das Teil auch keine sichtbaren Dichtungen hat, kann sie auch nicht undicht werden, solange der Vollmetall-Body nicht verbogen wird.


Fazit: Eine faszinierende Kamera, bei der ich mal wieder nicht widerstehen konnte. Freue mich schon drauf, da einen Film durch zu schicken. Wie immer bin ich mir nicht sicher, welche Geschwindigkeit ich da nehme. Ein 100er wäre bei Tageslicht perfekt, aber etwas mehr Flexibilität wäre für Schatten gut. Ein 400er wäre an der Grenze dessen, was ich mit Sunny 16 belichten wollen würde. Ein weiteres interessantes Feature dieser Kamera wäre hier allersings: Man kann den Film jederzeit zurück spulen und der Zähler läuft dabei rückwärts. Man kann also gut den Leader aus der Dose hängen lassen. Das ermöglicht theoretisch einen Filmwechsel on-the-fly, man muss ihn halt nur ganz genau so wieder einspulen, wie er zuvor drin war. Ob man das machen will? Weiß nicht. ;-)

Wie gesagt, ich bin gespannt. Wahrscheinlich werd ich einen der günstigen Fomas da durch schicken und auf das Beste hoffen. Der ist ja doch relativ gutmütig und hat mir beim Kameratest immer gute Dienste erbracht.

Zweiter Rheinauen-Flohmarkt des Jahres

Der Monat ist schon wieder rum, daher waren wir dann heute mal wieder in Bonn in den Rheinauen und haben uns den Flohmarkt angeschaut. Spoiler: Ich habe mir auch eine Kleinigkeit mit gebracht, aber da mache ich demnächst einen eigenen Eintrag drüber. Muss erst mal ein bisschen geputzt werden! ;-)

Wie immer sind wir von Beuel über den Rhein rüber, wo ich wie immer mal erst ein paar Fahrräder mitgenommen habe. Es war überhaupt sehr viel los heute, nicht nur bei den Besuchern - daher, auch, die vielen Fahrräder -, sondern auch bei den Verkäufern. War also sehr eng heute.


Hauptsächlich habe ich mich mal wieder für Kameras interessiert: In allen Formen und Farben gab es die. Fotografiert habe ich hauptsächlich die alten Balgenkameras. Sehr hübsche Stücke dabei, aber ich habe ja schon genug davon. Ansonsten habe ich mir auch zu einigen mal Preise sagen lassen: Eine sehr schöne Canon A-1 im Koffer mit zwei Objektiven, praktisch im 1A-Originalzustand, und reichlich Zubehör hätte ich für 150,- haben können. Oder eine AV-1 für 80,-. War mir aber beides ein bisschen zu teuer, ich muss mir demnächst mal ein neues Handy anschaffen, da muss ich ein bisschen sparen. ;-)


Neben Kameras habe ich mir aber auch ein paar andere Fotos mit nach Hause gebracht. (Also, nebst der kleinen Kleinigkeit, die - Spoiler - nur 15 Euro gekostet hat.) Und was es noch alles zu sehen gab und wie es dann nachher wieder über den Rhein ging, das seht ihr im "erweiterten Eintrag". Deswegen: KLICK! "Zweiter Rheinauen-Flohmarkt des Jahres" vollständig lesen

Zum Siegwehr (Geflügel und Jungbullen)

10.5.:Vor einer Woche waren wir mit dem Rad unterwegs, weil, muss ja auch mal sein. Die Kalorien müssen ja auch irgendwie wieder verbrannt werden. Sind mal wieder bis zum Siegwehr gekommen, haben aber vorher einen Zwischenstopp im Kurpark eingelegt, wo mir als erstes die Fische ins Auge gefallen sind. Deshalb vorweg schon mal wieder eine Warnung: Dies wird ein sehr Viecher-lastiger Eintrag! ;-)


Im Kurparkteich schwimmt ja so einiges rum, in jeder erdenklichen Größe (solange es nicht zuuu groß ist ;-)). Soll heißen: Kleine Fische, mittlerer Fische, aber auch große Fische! Und der Sauerstoffgehalt scheint auch mal wieder nur mäßig zu sein, sonst würden die ja nicht so nach Luft schnappen. Wobei das Wasser nicht ganz so trübe ist wie sonst schon mal um diese Jahreszeit. Nicht ganz so viele Algen wie sonst also.

Den Enten macht das nicht viel aus. Wobei ich da ja schon so einen kleinen #metoo Moment hatte: Die Ente, die sich dort unter dem Erpel befindet, sah nicht unbedingt sol aus, als würde sie das freiwillig über sich ergehen lassen! Davon steht wieder nix in der Blöd-Zeitung: "JUNGE MUTTER IM KURPARK VERGEWALTIGT Wann reagiert die Politik?" Achso, ja, nee, Stockenten haben ja keinen Migrationshintergrund. Ich vergaß, da ist die Blöd nicht zuständig. ;-)

Wer jetzt noch Bilder vom Rest des Tages sehen will, der möge auf den "erweiterten Eintrag" klicken. Ich habe dieses Mal - nicht so wie bei den letzten drei Einträgen - alles auseinander gesplittet, sondern schön in Reihenfolge aufgeschrieben, was wir gemacht haben. Also: KLICK! "Zum Siegwehr (Geflügel und Jungbullen)" vollständig lesen

Troisdorf (Reste)

9.5.: Heute Resterampe. Alles, was ich nicht anders untergebracht bekommen habe. Da wären zum einen die Bilder, die ich am Chinarestaurant vom Pavilion und den Lampions gemacht habe. So ein bisschen China Town Feeling. Naja, nicht wirklich. So chinesisch ist Troisdorf dann auch wieder nicht. ;-)


Dann sind wir nachher - wie gesehen - zu den Vögeln runter und danach, weil J noch zum Thalia wollte, weiter in die Stadt. Mein Plan war ja, danach noch eine Runde um die Wildgehege hinter der Burg Wissem zu drehen, aber da war niemand. Deswegen nur Gartenzwerge aus der Fußgängerzone:


Ist da eigentlich am Wochenende irgendeine Feierlichkeit gewesen oder räumen die die Churros-Stände gar nicht mehr weg? ;-) Und wie viel Licht so ein Banner mit "Fluchtwege" drauf zurückwirft: Konnte die Blende nicht weiter öffnen, weil die Kamera an der minimalen Belichtungszeit anschlug. Sowas! Naja, auch so hat es ein bisschen Unschärfe gegeben.

So, und das waren alle Fotos von jenem Freitag. Und jetzt ist der Akku gleich leer und ich hab Hunger und die Terrorblagen fahren mit ihren elektrischen Terrorautos die Sackgasse rauf und runter und ich kann mich eh auf nichts mehr konzentrieren. Es ist demnach an der Zeit, ein Frühstück einzuwerfen. Bis später mal.

Troisdorf (Vogelviecher)

9.5.: Es begab sich aber zu der Zeit, als mein Bruder im Urlaub war und die Mutter Geburtstag hatte, da hat er angeleiert, dass wir "irgendwann im Mai" mal zum Chinesen gehen, damit das auch mal gebührend gefeiert wird. Also, der Geburtstag, jetzt so, nicht der Urlaub. Deswegen waren wir am Freitag im Kaisergarten in Trostlos. Troisdorf. Sorry. Hab ich wieder nicht meine innere Stimme verwendet! :-D

Nachdem wir uns durch das Buffet gefressen hatten - ich habe es tatsächlich geschafft, mir nicht wieder den Magen zum platzen zu bringen -, haben J und ich uns noch durch die Vogel-Volieren um die Ecke durch fotografiert, während Bruder und Mutter auf dem Heimweg in Lohmar in irgendeinen neuen (?) Klamottenladen (??) gegangen sind, weil. (Bis ich da mal raus hatte, wo der sich befindet, hatte ich keine Zeit, mehr nach dem Was zu fragen. :-D)



Jedenfalls laufen da ein Haufen Schmuckfasane rum. Wie immer gilt: Mit der großen DSLR durch die Gitter zu fotografieren, macht den Kontrast der Fotos total kaputt, gibt aber umgekehrt faszinierende Gitterfilter-Effekte. Außerdem hatte ich hier noch mal die Gelegenheit, das 85/1.8 Nikkor auszupacken. Eines der besten Objektive, die ich in meiner Sammlung habe, welches ich leider viel zu selten benutze, weil sich ja kaum mal einer von mir portraitieren lässt. (Sorry, ich schreibe Portrait noch immer mit ai und nicht mit ä, da krieg ich Ausschlag an den Händen, wenn ich das tippen soll! Dementsprechend auch das Verb mit ai.)

Nebenan in der nächsten Voliere sitzen dann ein Haufen Nymphensittiche. Die sind jetzt nur mäßig spektakulär, denn C hat davon ja auch einen ganzen Stall voll. Aber mal ein paar andere Exemplare als sonst und außerdem hatten sie sich so in Positur geworfen, dass ich nicht nein sagen konnte. Zudem saßen die in besserem Licht, wenn auch ein bisschen sehr backlit. Aber wie gesagt, die Effekte in der Optik, die das ergibt, sind ja der halbe Spaß dabei. (Wenn man klarere Bilder haben will, nimmt man am Besten ein Handy. Die kleineren Linsen können bequem durch die Gitter durch zielen. Aber das ist ja langweilig, das kann ja jeder! Perfekte Fotos! Pöh! :-D)


Nach den Sittichen dann die Rosenköpfchen, die nebenan einsitzen. Ein bisschen schade, dass die alle in Einzelhaft sind. Vertragen die sich nicht? Eine große Voliere mit allen Viecher drin wäre meiner Meinung spannender, dann könnte ich auch mal gemischte Paare fotografieren. Aber ist halt nicht.

Die Rosenköpfe sind jedenfalls sehr niedlich, muss ich ja sagen. Gefallen mir fast besser als die langweiligen Nymphen. Spannendere Farben. Würde die ja gerne mal in freier Wildbahn erleben. Also, jetzt nicht nur die, auch all die anderen Vögel. Aber südliches Afrika und Australien, da war ich bei beiden noch nicht, und ich zweifle auch ein bisschen, dass ich da jemals hin kommen werde. Schade, eigentlich. Aber wahrscheinlich besser für meinen eh schon zu großen CO2-Fußabdruck!


Und zum Schluss noch ein paar Gockel. Das waren auch besondere, aber ich hab vergessen, welche Sorte da an den Käfigen ausgewiesen waren. Der eine versuchte jedenfalls die ganze Zeit, ein kräftiges Krähen hin zu bekommen, aber alles, was raus kam, klang so, als würde wer in einen Blecheimer kotzen! :-D Hühner sind schon sehr seltsame Tiere. Außerdem scheinen die ständig Eier zu lagen, denn in dem Container, der da rum stand und der mit dem alten Sand und Gedöns beladen war, den sie wohl aus den Volieren raus gekratzt haben, lagen einige große Hühnereier. Gemein, da geben die sich solche Mühe! Aber wenn die schon angebrütet sind, will man sich davon auch kein Spiegelei mehr braten! ;-)

So, einen Eintrag hab ich noch, nämlich mit ein paar Restbildern aus Troisdorf, die thematisch zu gar nichts passen. Deswegen habe ich noch einen Mülleimer-Artikel auf gemacht. Muss ja auch mal sein! ;-)