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s/w-Fotos vom 1. Mai

So, und dann hab ich heute mal den Film, den ich am Donnerstag in Siegburg verschossen habe, in die leckere Entwicklersuppe gelegt. Weil, das Wetter ist Igitt und recht kalt, da geht man ja eh nicht raus. Also, nicht freiwillig, jedenfalls. Wenn man Katze ist, vielleicht auch das.


Wie man sieht, hatte ich die Minolta XD7 mit. Bei den alten Kameras ist ja immer der Vorteil, dass man den Film manuell zurück spulen muss/kann, sodass man, wenn man entsprechend vorsichtig ist, den Leader raus hängen lassen kann. Das macht dieses ganze Aufspulen sehr viel einfacher. Außerdem macht die immer sehr schöne Bilder. Die Vorschaubilder sehen auch schon recht vielversprechend aus, mal sehen, was nach dem Scannen raus kommt.


So, und ich hab irgendwie einen leichten Schlafanfall. Nachdem es die letzte Woche so mega heiß war, ist es jetzt eigentlich der Jahreszeit angemessen, aber dieses rauf und runter mit den Temperaturen, macht mich leicht bekloppt im Kopp. Weiß schon nicht, ob dieser Text, den ich gerade schreibe überhaupt Sinn ergibt. Deswegen höre ich dann jetzt auch mal auf. ;-)

Kasseler Filme

Nachmittags mal eben die Filme aus Kassel durchs Entwicklerbad genudelt. Da es vier Stück waren, hatte ich da gut was dran zu tun. Zuerst wollte ich das gute alte D76 verwenden, das ich im Oktober angerührt hatte. Aber das hat mittlerweile so ausfgeflockt, dass ich es erst mal gefiltert habe. Und dann hatte ich irgendwie Lust auf was Neues, weshalb ich das Amaloco getestet habe, das ich bisher noch gar nicht probiert hatte, aber auch schon seit einem halben Jahr hier rum steht.


Ist am Ende recht dunkel raus gekommen, finde ich, zumindest auf den ersten Blick hier unten in der Dusche im grellen Licht. Muss mal schauen, was der Scanner da draus macht. Da das Zeug so einen Film bei der Standardverdünnung von 1+7 schon in nur 5 Minuten gar kocht, habe ich allerdings die Vermutung, dass ich beim Auskippen und Stoppen vielleicht nicht ganz so schnell gearbeitet habe, wie ich es hätte tun sollen. Möglich wärs. Wenn die Negative zu dicht geworden sein sollten, kann ich beim nächsten Mal eine halbe Minute runter nehmen.


Hätte vielleicht auch eine dünnere Verdünnung anrühren können. Habe übrigens direkt 1,2 Liter (2x 600ml) angesetzt, damit ich die vier Filme alle unter gleichen Bedingungen entwickeln konnte. Also jeweils zwei Filme in der großen Paterson-Dose gleichzeitig zusammen. Ist vielleicht ein bisschen viel. 500ml hätten wahrscheinlich auch gereicht.

Ansonsten scheint das Zeug aber ganz gut zu funktionieren. Also, dafür, dass ich das eigentlich nur gekauft hatte, weil es gerade kein Microphen im Store gab und ich sowieso mal meinen Entwicklerhorizont erweitern wollte. Hm, vielleicht sind die Negative auch deshalb was dicht. Das soll ja "kontrastverstärkend" wirken. Naja, wie gesagt, erst mal schauen, was der Scanner draus macht. Bleibt die Frage, wann ich Zeit habe, vier Filme zu scannen. ;-)


Ich mein, das sieht so harmlos aus, wie sie da in der Haribodose liegen, aber das sind alleine zwei Tage Scanarbeit! Müsste mal tatsächlich so einen praktischen Scanner haben, der so einen ganzen Filmstreifen auf einmal verarbeiten kann. Aber ich habe halt gerade keinen gebrauchten Kleinwagen auf meinem Konto! :-D

PS (18.4.):

Die ersten Scans sehen auch ganz gut aus. Kann ich mit leben. (Typisch deutsches Understatement.) ;-)

Der Kentmere vom letzten Jahr

Nachdem ich längere Zeit keine Filme entwickelt habe, bin ich tatsächlich ein bisschen aus der Übung gekommen. Ich hab ja noch immer diesen Kentmere 400, den ich bei 1600 belichtet hatte, hier rum liegen. Den hatte ich bereits im Dezember in einer der Minoltas liegen (laut meinen Aufzeichnungen war das die 7xi) und ihn mit zum Trekdinner auf dem weihnachtlichen Mittelaltermarkt. Soweit kann ich mich noch erinnern. Auch, dass der da nicht ganz voll geworden war, das weiß ich noch. Muss ihn dann zwischenzeitlich mit nach Seelscheid genommen haben, das steht in meinem Spreadsheet, aber dass ich ihn dann noch mit nach Hennef zum Karneval hatte, das hatte ich bereits ganz vergessen. Als ich die Bilder dann gesehen habe, fiel mir ein: Ach ja, da beschwerte sich die Kamera ja mehrfach, dass sie nicht schneller als 1/8000s belichten könnte. Ich hatte das blendendefekte xi-Zoom drauf, da musste ich halt weit offen arbeiten. Aber scheint jetzt auch nicht sooo schlimm gewesen zu sein, man kann zumindest unter der Dusche alles erkennen.


Wie immer, wenn ich Push-Entwicklung betreibe, greife ich auf das gute Microphen zurück. Ist zwar ein bisschen teurer, aber man kann es sich ja leisten! (Nein, nicht wirklich. Die Inspektion war TEUER dieses Jahr und da kommt noch was Rostiges auf mich zu!) Da ich aber so ewig nicht mehr gepusht hatte, hatte das Microphen mittlerweile so eine hübsche goldene Farbe angenommen. (Das Rodinal/Adonal/Fomadon P sieht ja immer aus wie Brackwasser, wenn es alt wird. Wie das Zeug, aus dem die in den schottischen Mooren Whiskey brennen. Schmeckt wahrscheinlich auch ähnlich! :-D Nein, liebe Kinder: Nicht den Entwickler probieren, das war ein Witz! Muss man ja jetzt immer dazu sagen, nachdem ich gelernt habe, dass die TockTock-Blagen so lange Schmerztabletten fressen, bis sie Leberschäden kriegen, weil, on a dare, oder so, peer pressure und so! Leicht bis mittel Lala!) Wo war ich? Jedenfalls habe ich deswegen den abgeschnittenen Leader mal in den Messbecher geworfen, während ich den Film eingespult habe, um zu testen, obs noch geht. Ging.

Da ich aber dumm bin, bzw. aus der Übung, habe ich völlig vergessen, die Schere mit in den Wechselsack zu legen. Musste den Film daher am Ende aus der Patrone reißen. Geht zum Glück ganz gut, ich hatte nämlich keinen Bock, den ganzen Film wieder zurück in die Dose zu drehen. Merken: Kentemere ist nur ein bisschen an der Dosenspule befestigt. Den Foma habe ich nie so leicht abgerissen bekommen. (Außer in der Kamera, wenn man es nun wirklich gar nicht gebrauchen kann!)


Die Entwicklung selber verlief ziemlich problemlos. Außer, dass ich vergessen hatte, dem DevIt zu sagen, dass ich gerne 30% länger entwickeln würde, weil das Zeug schon mal benutzt war. Hm... hatte ich das Microphen zuuufällig schon mal für einen 120 Film verwendet und das waren die bunten Reste der Anti-Halo-Beschichtung? Möglich wärs. Aber ich glaube eigentlich nicht, das Zeug in der Aufbewahrungsdose war viel weniger verfärbt.

So, und jetzt muss ich warten, bis der Film trocken ist, um ihn zu scannen. Das ist ja immer so eine Geduldsfrage. Heute komme ich wohl nicht mehr dazu, da ist mir die Zeit dann doch etwas zu fortgeschritten für! ;-) Aber immerhin habe ich das Windoof, das ich zum Scannen benötige, schon mal auf den aktuellen Stand gebracht. Das Wunder der SSD: Das dauert nur etwa ein 10tel dessen, was es früher mit der rotierenden Platte gebraucht hat. Totally bloated! Wenn so ein Windows länger fürs Update braucht als ein kleines Gentoo, dann stimmt doch was nicht! Aber ich fang jetzt nicht damit an, ich reg mich nur wieder auf. Und das ist der Grund, weshalb ich einen dedizierten Scanner-Rechner habe! ;-)

Pentacon electric 2.8/29 gereinigt

Als nächstes auf meiner Liste mit zu reinigenden Objektiven stand dann das Weitwinkel-Pentacon. Auch dieses hatte Pilz, aber nicht ganz so schlimm wie die Normalbrennweite, die ich als letztes gemacht hatte. Das sieht man auch (nicht gut) an den Bildern, die ich vor der Reinigung aufgenommen habe:


Die Demontage ist hier noch einfacher als am 50er. Man muss nicht mal den Namensring abschrauben. (Hat der noch irgendwo eine versteckte Schraube? Der lässt sich nämlich ein paar Millimeter drehen, aber nicht mehr, dann steckt er fest.) Die Vordere Linse hält sich nur wieder mit einem der üblichen Ringe fest, der mit einem entsprechenden Zirkel schnell gelöst ist. Die Linse ist ein ziemlicher Brummer, wie man auf dem Bild auch gut sehen kann. Ebenso die zweite Gruppe draunter. Ein guter Teil des hohen Gewichts dieses Objektives geht also auf das viele verbaute Glas zurück.


Der Zugang von hinten erfolgt ebenfalls nach dem Lösen eines Rings. Diese hintere Linse ist einigermaßen dünn, aber doch ziemlich groß. Man sieht: Für Weitwinkel braucht man auch große Durchmesser. Weiter habe ich das Teil dann nicht demontiert, denn ganz innen drin hatte sich der Pilz noch nicht ausgebreitet. Ich hoffe, das bleibt auch so. Wie gesagt, ich glaube, hier ist eine zusätzliche UV-Behandlung angezeigt.


Nachdem ich es wieder zusammengesetzt hatte, sah es jetzt jedenfalls gleich viel besser aus. Auch hier habe ich ein wenig den Schmutz der letzten Jahrzehnte vom Äußeren des Tubus entfernt. Das macht schon einiges aus und man hat nicht mehr dieses klebrige Gefühl von altem, ranzigen Fingerfett. ;-)

So, und weil ich gerade dabei war, wollte ich das Ennalyt auch noch demontieren, aber hier sitzen die Ringe so fest, dass ich sie mit diesem Zirkel nicht gelöst bekommen habe. Ich fürchte, die sind angeklebt oder mit Lack befestigt. Da brauche ich jedenfalls mehr Gewalt, als ich mit dem alten, zerbrechlichen Zirkel ausüben kann. Wie gesagt, es wird mal Zeit für ein richtiges Werkzeug!

Orestron 1.8/50 entpilzt

So, und dann will ich auch direkt mal mit der Reinigung der gespendeten Objektive beginnen. Anfangen will ich mit dem Orestron 1.8/50, da dieses es am nötigsten zu haben scheint. Der Pilz da drin ist echt ekelig. Böser Pilz! AUS! :-D

Eine kurze Suche im Netz fördert eine Anleitung zu Tage, die aber auch nichts anderes sagt als das, was ich selber schon gewusst hätte. Aber es ist trotzdem immer gut, eine zweite Meinung einzuholen. Aber schauen wir uns zuerst mal den Befall genauer an. Gegen das Licht der Baustellenlampe kann man ihn gut erkennen, wobei er aber einigermaßen schwierig mit dem Handy zu fotografieren ist - ich hab mal wieder eine Hand zu wenig. Aber ein wenig sieht man schon, was ich meine. Puh, das wird eine Menge Arbeit, hier muss ich wirklich ganz tief rein in das Objektiv und alle Linsen und Linsengruppen einzeln in Peroxid einlegen.


Die Demontage beginnt mit dem Lösen der Schraube vorne im "Trichter". Dann kann man den Ring mit Namen und Seriennummer abschrauben und darunter kommt der Ring, mit dem die vordere Linse befestigt ist, zum Vorschein. Diesen kann man nun lösen und mit einem Saugnapf die Linse entfernen. Und schon hier finden sich auf der Rückseite die ersten rüsselartigen Pilzspuren.


Schlimmer wird es aber bei der vorderen Linsengruppe. Zum Glück hat sich der Pilz noch nicht zwischen die Linsen in die Zementierung gefressen, denn da hätte ich ihn nicht mehr raus bekommen. Vorsicht, übrigens: Die Linsengruppe scheint nicht weiter befestigt zu sein, sie kam mir entgegen gepurzelt, als ich das Restobjektiv gegens Licht halten wollte, um mir den Befall genauer anzuschauen. Jedenfalls hatte ich auch hier einiges zu putzen!

Dann war es an der Zeit, das ganze Teil einmal auf den Kopf zu stellen und mich von hinten vorzuarbeiten. Die hintere Linse lässt sich ebenfalls mit einem Zirkel lösen. Von allen von mir gereinigten Gläsern war dieses am wenigsten befallen, dafür ist die hintere Linsengruppe (von dieser Seite aus gesehen) vor dem Blendenmechanismus ganz schlimm dran. Mit viel Feingefühl, einem guten Schluck Wasserstoffperoxid und einem Nachspülen durch Isopropyl-Alkohol hoffe ich aber, alles erwischt zu haben. Vorsorglich werde ich dieses Objektiv aber trotzdem noch im Sommer in die Sonne legen, damit die UV-Strahlung ihre volle Wirkung entfalten kann. Oder vielleicht sollte ich mal eine Stunde auf der Sonnenbank buchen! ;-) "Geben sie mir die mit den kaputtesten Röhren, die sie haben, wo jeder Hautarzt schreiend weg läuft!" :-D Bis dahin geht es zurück in Einzelhaft auf der Quarantäne-Station.


Nach dem Zusammenbau und einer zusätzlichen Außenreinigung sieht das gute Stück schon direkt viel besser aus. Ja, es ist runter genudelt und abgenutzt, aber für das Alter sieht es noch immer ganz gut aus. Leider haben die Plizfäden Spuren im Glas hinterlassen. Ich hoffe, dass diese den Kontrast nicht zu sehr beeinflussen werden.

Achso, man beachte übrigens meine Konstruktion mit der aufgebogenen Büroklammer am Zirkel. Ich hatte Angst, dass mir die Nadel abbrechen würde. Ich bräuchte wirklich mal einen stabileren, der nicht dafür gedacht ist, dass Kinder in den 1950ern damit Kreise zeichnen. (Der gehört der Schwiegermutter.) So einen richtigen O-Ring-Löser. Muss es doch geben!