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Schwarz-weiß und analog, Teil 288: Bridgekamera in Mondorf

Ilford HP5+ #1 (abglaufen vor ~20 Jahren) , 21.+22. Juni 2024
  • Minolta 105i
  • Fomadon P Stock #10 8:00 20°, Adofix 1+5 #8 5:00, Adoflo 1+200
Heute also der zweite Teil des Testfilms, den ich durch die Minolta 105i geschickt habe. Wir waren mal wieder in Mondorf und es war sehr viel sonniger als am Abend vorher in Siegburg, sodass auch die Lichtlecki-Phenomäne sehr viel ausgeprägter sind. Ich gehe nach Durchsicht dieser Fotos tatsächlich davon aus, dass rund um den Sucher Licht in die Kamera dringt. Das lässt sich ja ändern. Mal sehen, ob ich, wenn ich das fixe, dann gleich rundrum ein bisschen Schaumstoff verklebe, um alle anderen potenziellen Undichtigkeiten gleich mit zu erfassen.

Aber jetzt erst mal ein Jesus, der da am Hafen an der Mauer abhänbgt. Sehr deutlich sieht man die hellen Flecken, die das eindringende Licht hinterlassen hat. Noch schlimmer ist es fast schon bei der Fähre, die ich danach aufs Korn genommen habe, auch wenn es da vielleicht weniger auffällt, weil der Rhein eh so hell schimmert. Aber auf jeden Fall weiß ich jetzt, wo ich was austauschen muss: Rund um den Sucher und an der Türangel. Das sind auch die einzigen Stellen - neben dem Sichtfenster für den Film, das aber komischer Weise dicht zu sein schient -, an denen überhaupt Schaumstoff verbaut zu sein scheint. Gut, wer weiß, wie lange diese Kamera auf dem Flohmarkt in der Sonne gelegen hat, da darf der Foam durchaus hinüber sein. Scheint aber nicht zu bröseln, wie ich das von anderen Kameras kenne.


Wenn ich hier am Hafen bin, darf die 660-km-Markierung ja nicht fehlen. Hier sind einigermaßen viele Wolken im Himmel, da sieht man das Leck nicht so direkt. Auch das seitliche Bild der Fähre ist weniger stark betroffen. Scheint auch drauf anzukommen, wie rum ich die Kamera bei Hochkant-Aufnahmen gehalten habe und ob ich meine Hand über dem Türverschluss hatte. Die Schiffe auf dem Rhein hingegen sehen ganz furchtbar aus. Also, die Schiffe nicht so sehr, aber der verhunzte Film.

Die Liegebänke hingegen haben wieder gar nichts abbekommen. (Und, da der Sucher nur ca. 85% abdeckt und zudem auch noch eine Parallaxe zum eigentlichen Objektiv existiert, ist mir da einer ins Bild gelatscht, dessen Gesicht ich erst mal weg machen musste. Ts! ;-))


Was ganz gut gelungen ist, ist die Möwe, die da auf dem Anleger/Gangway auf der Laterne rum sitzt. Dafür, dass das nur 105mm sind, ist das doch ganz schön nah. Leider ist der Film so körnig, dass man die Möwe nicht so wirklich gut erkennen kann, wenn man mit der Lupe rein zoomt. Aber auch die Wolken im Hintergrund gefallen mir richtig gut. Gelungenes Bild.

Noch mehr Viehzeugs: Kanadagänse am Ufer mit mäßigem Lichtleck. Die lassen einen ja relativ nah ran kommen, weil sie wohl sämtliche natürliche Scheu verloren haben. Zumindest hier unten am Rhein, wo täglich tausend Leute vorbei kommen auf dem Weg zur Lux-Werft. Bei der habe ich mal wieder die ganze Sammlung Bojen mitgenommen, die die da in der Ausstellung stehen haben.


Wenn ich hier bin, mache ich auch gerne ein Foto vom eingewachsenen Schild. Gerade auf s/w-Film sieht das richtig witzig aus, wie aus einem alten Horrorfilm. Als der Baum noch stand, war das allerdings noch witziger. Jetzt ist es ein bisschen so, als hätte der Held des Films bereits das alles verschlingende Baummonster gekillt. ;-) Oder diese Szene aus dem Herrn der Ringe, wo der Baum die beiden Hobbits verschlingt.

Scheinbar hatte ich eine Menge Zeit, als ich hier am Ufer rum gelaufen bin, denn dieses Bild vom Backsteinhaus ist doch recht weit nördlich entstanden. Habe mich aber nicht lange da oben aufgehalten, denn das nächste Bild ist bereits die Mondorfer Kirche. Die ist auch ein lohnenswertes Objekt, vor allem so unter den Blättern. Nur, dass mir das eine ein bisschen zu weit nach unten gekommen ist und so die oberste Spitze des Turms verdeckt. Dumm gelaufen.


Aber nicht nur der Tum selber, auch die Tür unten drin gibt ein gutes Foto ab. Sehr eckig und modern wirkt das, also für die Zeit, aus der sie stammt. (Das war jetzt 'n ziemlich doofer Satz! :-D) Nach der Tür dann um die Ecke zum Friedhof, auf dem man auch das ein oder andere Motiv finden kann. Ich mag Friedhöfe ja für Fotosessions. Immer irgendwas, was ich noch nicht hatte. Heute hat es Jesus und irgendeinen Engel erwischt. Wobei mir letzteres Bild deutlich besser gefällt.

Die nackige Dame steht allerdings nicht auf dem Friedhof rum, sondern in einem der Gärten unten an der Anlegestelle für die andere Siegfähre. Die ist mal wieder etwas schief, aber das liegt vielleicht auch dran, dass ich mich hier ein bisschen wie ein Voyeur gefühlt habe. Und die Nilgans fand das auch nicht witzig und kam an, gucken, was ich da mache! ;-)


Dann noch das Rettungsboot auf einem der Anlieger weiter hoch im Hafen. Leider wieder mit heftigem Lichtleck, sonst wäre das nämlich ein ganz gutes Foto geworden! Schöner Winkel, schönes Motiv, leider ein bisschen versaut. Sehr schade.

Zum Abschluss noch ein Bild mit dem Stein, der verkündet, dass er in Mondorf steht. Könnte ja sein, dass man vergessen hat, wo man sich befindet. ;-)


So, und jetzt weiß ich nicht, was als nächstes dran ist. Aber auf jeden Fall Bilder ohne Lichtleck. Und ich glaube, es war die Minolta 5000, die als nächstes getestet wurde. Die hatte ich ja vom gleichen Rheinauenflohmarkt mit genommen. Meine Aufzeichnungen sagen: Bonner Rheinauen. Bin gespannt! Scheinbar ein ganzer Film, den ich mit dem 50/1.7 gemacht habe. Also im Prinzip lauter Fotos, die ich in letzter Zeit auch mit der Sony mache. ;-) (Die vielen Minolta-Fotos, die ich letztes Jahr analog gemacht habe, waren ja einer der Gründe, die Sony überhaupt anzuschaffen, weil ich dieses kleine Objektiv so geil finde.)

Schwarz-weiß und analog, Teil 287: Die 1990er haben angerufen, sie wollen ihre Bridge-Kamera zurück!

Ilford HP5+ #1 (abglaufen vor ~20 Jahren) , 21.+22. Juni 2024
  • Minolta 105i
  • Fomadon P Stock #10 8:00 20°, Adofix 1+5 #8 5:00, Adoflo 1+200
Wenn man sich selber absichtlich in den Fuß schießen will, wenn es um die Retro-Film-Fotografie geht, dann nimmt man eine ungetestete Kamera vom letzten Flohmarkt, lädt sie mit einem seit 20 Jahren abgelaufenen HP5+ und ballert fröhlich drauf los! Manchmal bin ich eben nicht die hellste Torte auf der Kerze! :-D Und das kam so: Die Minolta 105i, die ich hier benutzt habe, benötigt DX-Kodierte Filme, sonst stellt sie einen ziemlichen Blödsinn als Default ein. (ISO 25. Wer ist auf die Idee gekommen. Hatte jedenfalls keine Lust auf eine zwei-Stufen-Pull-Entwiklung bei einem billigen Foma, mal ganz abgesehen davon, dass die Belichtungszeiten dann wahrscheinlich in den Bereich des Unbenutzbaren kommen. Das Objektiv an diesem Ding ist ja nur mäßig schnell mit seinen f/4 bis 6,7.) (Da die Kamera übrigens keine Angaben zur verwendeten Einstellung macht, habe ich auch keine Daten zum mit euch teilen. Schade.)

Warum waren wir eigentlich schon wieder in Siegburg? Oder waren wir noch immer in Siegburg? Wohl kaum. Hier jedenfalls ein Bild von der Abtei auf dem Michaelsberg, bei dem man direkt sehen kann, was ich mit "Schuss in den Fuß" meine: Sind diese wolkigen Schatten jetzt ein Resultat des ewig lange bei Gott-weiß-was-für-Bedingungen gelagerten Films, oder liegt es an der Kamera? Sieht jetzt eigentlich nicht nach dem klassischen Lichtleck aus, mehr nach einem Lichteinfall in die Patrone, wenn ihr mich fragt. Ist nicht mein Film, den habe ich auch mal wieder nur geerbt, sodass ich auch nicht weiß, wie oft der schon durch die Helligkeit eines sonnigen Sommertags geschleppt worden ist, bevor ich ihn in die Kamera geladen habe. ;-) Was man aber gut sehen kann: Das feine, aber deutliche Korn, das den HP5 auszeichnet. Und die Optik der Kamera macht eigentlich auch einen ganz soliden Eindruck. Eigentlich ist es ja ein Wunder, dass da überhaupt noch Fotos raus gekommen sind!

Immerhin haben die meisten Fotos nicht solche seltsamen Schatten oder zumindest nicht ganz so sichtbar. So auch das nächste vom Container, der da schon seit einer gefühlten Ewigkeit herum steht. Bis auf ein paar Streifen und einem allgemeinen Schleier, der wohl auf die Überlagerung zurück geht, fällt hier eigentlich kaum was auf. Der Film schlägt sich eigentlich ganz gut für 20-plus Jahre in der Wärme. Selbst die subtilen Farbdichte-Unterscheide im Parkverbots-Schild funktionieren gut.


Das Kreishaus ist am unteren Rand ein bisschen heller, was mich vermuten lässt, dass tatsächlich von oben durch den Schlitz der Rückwand ein wenig Licht eingedrungen sein könnte. Wundert mich ein bisschen, den eigentlich hat die Kamera gar keine Lichtdichtungen, sondern schleißt rundrum mit einem doppelten, ineinander greifenden Plastik-Falz/Rand. Aber wenn ich mir die gerade so anschaue, da ist ein bisschen Schwamm rund um den Sucher, vielleicht kommt da Licht rein. Ich kann ja mal ein bisschen neues Dichtmaterial anbringen, vielleicht hilft das ja. Das Bild ist ansonsten ganz gut gelungen und zeigt, dass man diesen recht klobigen Kameras auch tatsächlich gute Fotos machen kann.

Auch die Kunst vorm Kreishaus ist ganz gut geworden. Naturbedingt wählt diese Kamera eher große Blendenzahlen, weil die schnellste Geschwindigkeit glaube ich bei 1/500s liegt, was bei einem ISO 400 Film wahrscheinlich auf f/8 oder höher hinaus läuft, sodass im Weitwinkel und Normalbereich kein Bokeh zu erwarten ist. Sieht dann eher klassisch aus: Komplett scharf.

Ach, ich erinnere mich, das war der Tag, als der Reiher im Mühlengraben stand. Und hier ist direkt das Problem gut sichtbar, das diese lichtschwachen Linsen mit bringen: Ich fürchte, wir arbeiten hier trotz des ISO 400 Films schon an der grenze dessen, was im Schatten aus der Hand gehalten möglich ist. Der Schaum auf dem Wasser ist doch schon deutlich verwischt. Gut, dass der Reiher sich also nicht bewegt hat und dass ich scheinbar auch ein eine Stelle zum Anlehnen ans Geländer gefunden habe, um nicht zu verwackeln. Aber auch hier bin ich erstaunt, dass der alte Film noch so viele Details zu bieten hat. Ja, gerade hier im Schatten wirkt er etwas milchig, aber durchaus noch OK.


Das Gleiche gilt auch für das folgende Foto, auf dem er sich hinter dem Gemüse am Rand versteckt. Selten einen Reiher so nah und so konzentriert auf seine Jagd erwischt. Das Objektiv mag lichtschwach sein, insbesondere am langen Ende des Zooms, aber es zeichnet doch recht deutliche Details, ist komplett scharf und macht rundrum einen brauchbaren Eindruck. Ich weiß leider nicht, in welcher Klasse diese Kamera damals angesiedelt war, aber ich nehme an, dass es schon die gehobenere Mittelklasse war, was Schnappschuss-Geräte angeht. Und das merkt man: Das Teil ist klobig wie ein Volvo und sieht scheiße aus, macht aber erstaunliche Fotos!

Um die Ecke habe ich dann zwei mal den Turm der Kirche fotografiert. Das zweite Bild ist von vor dem Finanzamt und voll gegen die Abendsonne gemacht. Einfach, weil ich mal testen wollte, was die Kamera aus solch einem Licht macht. Hat erstaunlich gut geklappt. Allerdings sieht man hier sehr deutlich die Streifen, die links und rechts auf dem Film eingebrannt sind und die ich wohl nicht aufs Alter des Materials, sondern mehr auf die Lichtdichtigkeit der Kamera schieben muss. Kommt vielleicht auch am Scharnier Licht ins Gehäuse?


Noch ein Schatten-Test: Der Springbrunnen im Teich hinter der Stadtmauer. Hat die Kamera da eigentlich versucht zu blitzen? Hat es geholfen? Man weiß es nicht. Auffällig ist jedoch, dass Bilder, die eher im Schatten entstanden sind, auch weniger Streifen und Wolken haben. Also ein deutlicher Hinweis darauf, dass irgendwo Licht in die Kamera kommen kann, wo dies eigentlich nicht vorgesehen ist! Was das Filmmaterial angeht: Erstaunlich, wie gut die Zeichnung der Pflanzen im Hintergrund ist. Hatte nicht erwartet, dass da so viel zu erkennen ist. Die billigen Filme, die ich sonst verwende, haben tatsächlich so ihre Probleme im dunklen Bereich. Liegt es an der deutliche höheren Dosis Silber in den teureren Ilfords?

Danach noch ein bisschen durch die Stadt. Ein paar hochkante Fotos für die Generation TikTok machen. Da haben wir zum Einen das Halten-Verboten-Schild mit den vielen Aufklebern drauf. Bei vollem Zoom im Schatten kann man tatsächlich ein bisschen Hintergrundunschärfe provozieren. Faszinierend. Und wieder: Im Schatten gibt es weniger Streifen und Wolken. Im Gegensatz zum Foto vom Brunnen mit Kirche im Hintergrund: Hier wieder deutliche Streifungen. Ebenso bei der Victoria auf ihrer Siegessäule. Hier auch wieder dieser Bogen, den wir schon auf dem allerersten Bild hatten. Ja, ich glaube, ich muss mir mal die Dichtungen rund um den Sucher anschauen. Ist aber auch eine seltsame Konstruktion, dass der Sucher überhaupt ein Loch in der Rückwand hat, die könnte den doch auch genauso gut umgehen.


Die Vögel auf der Hauswand sind wiederrum völlig streifenfrei, dafür kann man gut sehen, wie sehr die Kamera Kissenverzerrungen produziert, zumindest hier am langen Ende des Zoom-Bereichs. Erstaunlich. Ist mir bisher noch nicht so deutlich aufgefallen. Aber dafür habe ich dieses Foto ja auch gemacht. Komme mir ein bisschen vor wie im Spiegelkabinett auf Pützchen; wenn ich da längere Zeit drauf gucke, wird mir schwindelig! ;-) Die Schärfe hingegen ist perfekt.

Die Fotos, die jetzt kommen, sind ein bisschen durcheinaner, aber so passen sie formatmäßig besser zusammen. Da haben wir zB die Kapelle auf dem Friedhof da hinten schon recht weit aus der Innenstadt raus. Die nehme ich ja auch immer wieder gerne mit, wenn ich in der Gegend bin. Das dazu passende Grabsteinfoto folgt dann weiter unten. Stattdessen hier bereits zwei Bilder vom Rückweg: Da haben wir einmal die übliche Ansicht des Hexentürmchens, wie es über dem Parkplatz thront, und außerdem ein Blick auf die Kirche am Marktplatz von der Rückseite.


Dass der Blitz funktioniert und immer dann feuert, wenn es am wenigsten sinnvoll ist, sehen wir hier an der Reflexion im polierten Granit des Grabsteins. Anderseits ist es ja ein cooler Effekt, dass der Lichtschein genau auf die Hand der Dame konzentriert ist. Als ob ich das so gewollt hätte! :-D Interessant hier im Hintergrund die Blendenbälle oben links: Kreisrund und unverzerrt. Das Gebüsch macht das Bokeh aber dennoch leicht nervös.

Und zu guter Letzt noch ein Blick von oben Richtung Sonnenuntergang. Spannende Wolken am Horizont. Und hier auch deutlich die Lochung des Films zu sehen, wie das Silber hier stärker entwickelt ist. Hatte ich so deutlich länger nicht mehr und es wundert mich, dass es gerade bei diesem Foto so raus kommt. Oder ist auch das ein Lichtleck und es liegt gar nicht an meiner ruppigen Entwicklung? Hm...


Das war der erste Streich, der zweite folgt sogleich: Nächstes Mal geht es mit der gleichen Kamera nach Mondorf. Bis dahin muss ich mal sehen, ob ich trotz des Wetters noch ein paar aktuelle Fotos in bunt und Digital zusammen bekomme! So zur Auflockerung! ;-)

Blumenfotos vom Dienstag

27.5.: Da am Donnerstag Feiertag war, habe ich meine wöchentlichen Blumenfotos bereits am Dienstag abgehakt. Statt der Sony hatte ich tatsächlich noch mal die Canon dabei. Die hing da gerade und bevor die denkt, ich hätte sie nicht mehr lieb... ;-) Zum Fotografieren von Blumen ist die wegen der geringeren Auflösung zwar nur mäßig geeignet, aber besser als nichts. Das muss man halt mit leben, wenn man zu faul ist, die andere Kamera rauszusuchen!


Wie man sehen kann, habe ich als erstes mal wieder den Vorgarten missbraucht. All das blühende Gemüse! Da weiß man gar nicht, wo man zuerst hin zielen soll. Vielleicht auf die Bienchen (vom Nachbarn), die fröhlich am Bestäuben sind? (Die waren dem dieses Jahr ja schon einmal abgehauen. Der muss mal genauer drauf achten, wenn sich da weitere Königinnen entwickeln, sonst hängen die immer bei uns ab und gründen "wilde" Staaten. Was mich wieder fragen lässt: Wie sehr domestiziert ist Apis meliforma eigentlich? Mehr so wie Katze, die auch problemlos ohne den Menschen auskommen kann, oder eher wie Hund, der sich schon in die Bux scheißt, wenn man mal zwei Minuten das Haus verlässt? (Die Hunden von den "neuen" Nachbarn haben die janze Zeit jippjippjipp gemacht, während ich die Fotos geschossen habe.))


Jedenfalls, dann war ich einkaufen und wir haben den anderen, üblichen Kram gemacht, der wöchentlich so anfällt, und dann wollte ich mich schon auf den Heimweg machen, als ich gesehen habe, was hinten im Garten schon alles am Blühen ist. Das bisschen Regen der letzten Tage scheint dem Gemüse richtig gut getan zu haben. Ist zwar weiterhin nur ein Tropfen auf den heißen Stein, nachdem es das ganze Frühjahr ja eigentlich zu trocken war, dementsprechend saugen die Blumen und Büsche das Nass auf, als gäbe es kein Morgen. Jedenfalls blüht schon die Flusenblume. (Ich nenn das immer so und vergesse dann immer, wie das Ding tatsächlich heißt! Clematis! Danke! Auch so ein rankendes Gemüse, das man nie wieder los wird. ;-))


Wenn die blüht, ist das Jahr tatsächlich schon wieder so gut wie halb rum. Wobei ich den Eindruck habe, dass auch die ein bisschen früher dran ist als sonst. Ich will nicht von "normal" reden, denn was ist schon normal in unseren Zeiten? Außerdem ist "normal" eh so'n unnormales Ding! ;-) Jetzt wirds wieder philosophisch. Ich geh dann mal am nächsten Artikel arbeiten! ;-)

Schwarz-weiß und analog, Teil 286: Mamyia in Siegburg

Fomapan 100 #51, Juni 2024
  • Mamya 1000B, Auto Mamiya/Sekor SX 1:1.4 f=55mm
  • Entwicklung: Fomadon P Stock #9 7:00 20°, Adofix 1+5 #8 5:00 20°, Adoflo 1+200
Sooo, und dann sind wir schon beim vierten und letzten Eintrag zum Thema "Mamiya mit Schatten". Wird ja auch Zeit, dass ich das abgearbeitet bekomme. Schließlich habe ich die Mamiya seitdem auch schon häufiger ohne den störenden Aufkleber verwendet und sie macht wirklich recht gute Fotos, wenn ich das mal vorweg nehmen darf. Sehr schöne Kamera mit Potenzial.

An jenem Tag im letzten Jahr ging es nach Siegburg, ich weiß nicht mehr, was wir da wollten. Aber wir waren an der Abtei und ich habe von unten vom Parkplatz hinterm Hotel mal wieder den Hexenturm fotografiert. (1/250s, f/5,6.) Und nicht nur das, wir sind scheinbar auch den steilen Berg hoch gekraxelt und ich habe den Hexenturm auch aus der anderen Richtung aufgenommen, sodass ich seine beiden hübschesten Seiten drauf habe. (1/500s, f/4.) Erstaunlich, wie tief die Schärfe im letzten der beiden Bilder reicht, obwohl ich mal wieder meine Lieblingsblende verwendet habe. Außerdem sieht man, dass ich mir wegen des Schattens nicht dir Mühe gemacht habe, Staub und Katzenhaare von den Fotos zu entfernen. ;-)


Ganz wichtig ist für mich auch, eine mindestens Bank auf dem Film zu haben. (1/1000s,f /4.) Ich muss dringend mal einen Bildband "Schönste Bänke des Rhein-Sieg-Kreises" heraus bringen! :-D Nee, aber ernsthaft, von hier hat man einen tollen Blick über das Siegtal und mit dem Türmchen im Vordergrund auch entsprechend romantisch. Im Prinzip ist der Blick so wie auf dem Foto davor.

Die dritte Perspektive auf den kleinen Turm hat man, wenn man die Mauer entlang schlendert und sich ungefähr auf Höhe der Bäume rechts nähert. (1/1000s, f/4.) Schade, dass ich kein Gelbfilter dabei hatte, die Wolken könnten gerne krasser heraus kommen.


Von hier oben hat man auch einen guten Blick auf das alte Siegwerk vor den Wolsbergen. (1/125s, f/8.) Das ist ja wirklich eine recht große Industrieanlage, wenn man sich das mal etwas genauer anschaut. Da würde ich gerne mal übers Betriebsgelände schleichen und Industriefotos machen. Aber dann welche, die gerade sind! ;-)

Von halber Höhe den Michaelsberg wieder runter hat man einen recht guten Blick auf die Abtei, nachdem die da mal ein bisschen gerodet und den Weg repariert haben. (1/500s, f/4.) Auch hier könnten die Wolken deutlicher raus kommen, aber ich beschwere mich nicht. War überhaupt häufig wolkig letztes Jahr, kann das sein? Im Gegensatz zu diesem Frühjahr, in dem wir wochenlang nur langweiligen blauen Himmel hatten. (Jetzt gerade ist es mal ein bisschen anders und es hat ein paar Tage Niederschlag gegeben, weswegen ich auch mal Zeit habe, mich um die s/w-Artikel zu kümmern. Ich hoffe, dass es sich jetzt nicht wieder für den Rest des Sommers einpisst und ich gar keine Chance mehr zum fotografieren habe. Und hoffentlich wird es nicht wieder so drückend schwül. Ich hasse das Rheinland im Sommer.)


Jedenfalls: Halber Weg den Berg runter gibt es auch noch dieses Tag an der Wand. (1/125s, f/4.) Habe das Foto hauptsächlich gemacht, weil ich es relativ witzig fand, wie erst der Spritzbeton auf die Felswand aufgetragen wurde, damit sich weniger Steine lösen, dann das Efeu drüber gewuchert ist, welches dann wohl scheinbar irgendwann entfernt wurde, nur um durch dieses Graffiti ersetzt zu werden. Ja, ich habe einen seltsamen Humor, wenn ich sowas witzig finde. ;-)

Zuletzt aber noch Blumen: Diese Kerzenarigen die da rum stehen, mit recht weit geschlossener Blende für meine Verhältnisse. (1/250s, f/8.) Es gibt Bilder, an deren Entstehung ich mich auch noch nach einem Jahr erinnere: Es war nämlich einigermaßen windig an jenem Tag, wenn die Erinnerung nicht trügt, und ich hatte schon Angst, dass 1/250s nicht reichen würde, um die Bewegung der Pflanze auszugleichen; gleichzeitig wollte ich sie aber auf die kurze Distanz so scharf wie möglich haben, was sich als schwierig heraus stellte, da sie die ganze Zeit hin und her geschwungen ist, immer wieder durch die Fokusebene, sodass ich nur raten konnte. Hat aber erstaunlich gut geklappt.

Nächstes Mal: Die 1990er haben angerufen, sie wollen ihre Bridge-Kamera zurück! Ich musste endlich mal die "kompakte" Minolta testen, die ich von einem der Rheinauenflohmärkte mit gebracht hatte. Moment, das heißt, dass jetzt ein Haufen Minolta-Bilder kommt, wenn ich mich recht erinnere. Weil, da war ja dieses Super-Sonderangebot: Drei für 10 Euro! Yay! Wird glaube ich ein interessanter Eintrag, weil ich dafür auch den steinalten ISO 400 HP5+ genommen hatte, sodass ich jetzt nicht weiß, ob die seltsamen Effekte vom alten Film stammen, oder ob die Kamera nicht ganz dicht ist! ;-)

Darwin's Journey

Eigentlich stelle ich ja nur Spiele vor, die wir selber haben. Aber heute mal eine Ausnahme, denn Darwin's Journey gehört zwar Catrin und hat mich schwer gestresst, aber es ist gleichzeitig auch einfach ein sehr schön gemachtes Spiel!


Also zuerst einmal zu der Frage, die jetzt im Raum steht: Gestresst? Warum hat es mich gestresst? Tja, das liegt daran, dass man ständig alles im Blick haben muss. Es gibt nicht das eine Große Ziel, den Main Quest, das Spielelement, das alle anderen Spielelemente beherrscht. Stattdessen - und gerade, wenn man zu viert spielt, wie wir am Freitag - muss man immer wieder umdisponieren, flexibel auf die aktuelle Spielsituation reagieren, hoffen, dass die anderen Spieler einem nicht in die Quere kommen, und gleichzeitig doch einen Plan für die nächsten zwei bis fünf Züge im Hinterkopf behalten. Das ist nicht gut für einen Perfektionisten wie mich! :-D Aber: Es hält das Hirn am laufen, sodass einem auch nicht langweilig wird. Es macht das Spiel spannend.

Zum Spiel selber: Man fährt mit seinem Boot der HMS Beagle hinterher und erforscht die Galapagos-Inseln, auf der man seine Forscher aussetzt und die für einen nach Pflanzen, Reptilien, Vögeln und Fossilien suchen. Dann gibt es eine - zu Beginn recht unübersichtliche - Menge von "Tagebüchern", an denen man seine Meeple arbeiten lassen kann (Worker Placement, also), was zu unterschiedlichen Effekten führt:
  • Man kann Forscher auf den Inselpfaden vorwärts bewegen, in der Hoffnung, dass sie vorteilhafte Orte erreichen (Geld, Punkte, Tiere/Pflanzen, Zeltplätze für Sonderaktionen).
  • Man kann das eigene Schiff vorwärts bewegen, um der Beagle zu folgen (wichtig, sonst gibt es Strafpunkte!) oder ebenfalls bestimmte Orte zu erreichen.
  • Man kann seine Briefmarken, die man am Anfang auf seinem Spielertableau bekommen hat, auf die Umschlage im Spielplan "kleben", was verzögerte Aktionen bewirkt (zB Schiff/Forscher bewegen, Geld verdienen).
  • Und man kann Wachssiegel erwerben, die den Bildungsgrad der eigenen Arbeiter erweitern und diesen zum einen neue Möglichkeiten auf dem Spielplan erschließen, zum anderen aber auch Boni auf den Mannschaftskarten freischalten können.
  • Daneben gibt es noch ein Tagebuch mit Sonderaktionen, die zum großen Teil erst einmal frei gespielt werden müssen.
  • Zu guter Letzt gibt es noch ein kleines Tagebuch, mit dem man "Lupen" platzieren kann, um zB die Sonderaktionen freizuspielen oder verbesserte Standardaktionen.
Daneben gibt es noch Nebenaktionen: Funde ins Museum liefern (und Geld sowie Fortschritt auf der Forschungsleiste verdienen), Funde anderer Spieler im Museum begutachten (um diese auf dem eigenen Tableau freischalten zu können, um damit evtl. Boni freischalten zu können), neue Zielplättchen ziehen oder die Spielerreihenfolge der nächsten Runde verändern.


Wenn all dies schon kompliziert klingt: Ja, das ist halt genau das, was ich eingangs meinte. Man kann so viele verschiedene Aktionen ausführen, und wenn einem ein anderer Spieler zuvor kommt, muss man Strafe zahlen, was es ungemein schwieriger macht, da Geld eine sehr knappe Ressource in diesem Spiel ist! Zudem möchte man seine Aktionen möglichst so wählen, dass man eine Kettenreaktion auslösen kann: z.B. bewege einen Forscher, um ein Zelt zu bauen, das einem zB erlaubt, Briefmarken zu platzieren, und wenn das den entsprechenden Stapel auf dem eigenen Tableau frei räumt kann man vielleicht noch sein Schiff bewegen, was evtl. noch eine weitere Bonusaktion auslöst, und so weiter. Tolles Spiel für Leute, die sowas können. Ich bin da nur so mäßig geschickt drin, das hat was von Schach spielen mit 42 möglichen Spielbäumen im Kopf zu tun! ;-) (Ich bin ja eher so der Greedy-Spieler, um die Informatiker-Metapher weiter zu bedienen. :-D)


Wie ich am Ende tatsächlich als Gewinner aus dem Spiel heraus gegangen bin, kann ich mir ehrlich gesagt selber gar nicht so genau erklären. Aber ich habe es geschafft und ich bin stolz auf mich. Nun war das aber auch für alle das erste Mal und das heißt wahrscheinlich nicht so wirklich was. (Wobei ich normalerweise ja immer das erste Spiel eines neuen Spiels verliere. Danach gewinne ich dann eigentlich erst. Ich hab eine recht lange Lernphase, was sowas angeht.) Wenn man die Grundzüge aber erst einmal verstanden hat, ist es eigentlich gar nicht so schwer. Außer, dass einem halt irgendwann das Hirn kocht, weil man so viele Möglichkeiten im Kopf behalten muss.

Fazit: Als Strategiespiel für Anfänger eher ungeeignet. Für den fortgeschrittenen Spieler aber durchaus eine Option, mal eben fünf bis sechs Stunden (bei vier Teilnehmern) seines Lebens zu verschwenden und dabei viel Spaß zu haben, wenn man denn auf solche Art Spiele steht. Ich fand es spannend. Im guten, wie auch im schlechten Sinn des Wortes! Dafür, dass wie um 6 oder so angefangen hatten, war ich am Ende doch erstaunt, dass wir noch vor 1 wieder zu Hause waren!

So, und am Ende noch ein paar Fotos von Cs Katzen:


Moopsies! Vor allem, wie die da miteinander kuscheln! Süß! ;-)