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Gedenktag

Alle Jahre wieder pilgert man zum Friedhof und bringt neue Blumen hin. 13 Jahre, mittlerweile. Wie die Zeit vergeht. Man, man, man. Am Eingang zum Friedhof erstmal die Tulpen mitgenommen. Bin ich diese brutal-grausame Frühlings-Helligkeit, die wir heute hatten, einfach nicht mehr gewohnt, oder belichtet meine Nikon in letzter Zeit etwas über? Habe einige Bilder doppelt gemacht, einmal normal, einmal mit -1 EV Korrektur, und letztere sahen meist etwas besser aus. Wird nicht schon wieder der Blendeneinstellhebeldings kaputt sein! Letzte Reparatur war schon teuer genug, ich weiß nicht, ob sich das noch mal lohnt...


Aber deswegen war ich nicht hier. Sondern, um mit der Mutter Blumen hin zu bringen und still inne zu halten. Was wir dann auch getan haben, allerdings auf der Bank neben den Weltkriegskreuzen. Bräuchten mal eine Bank näher dran, im Schatten des Baumes am Besten. Aber ich glaube, da hat die Gemeinde was dagegen, wenn jetzt jeder seine eigene Bank mitbringt.

Dann noch eine Runde über den Friedhof gedreht und völlig vergessen, nach meiner Dose zu schauen. Bin heute eh sehr angepollt, ganz schlimme Schniefnase und Augenjucken und alles. Kommt mir das nur so vor, oder wird das jedes Jahr schlimmer? (Spoiler: Ja.)


So, und da ich eh schon Rücken, Schulter und Pollen habe und einen kaputten Finger an der rechten Hand, weil ich mir da diese Spreeholzplatte unterm Teppich im Kofferraum drauf hab knallen lassen, der ist jetzt ganz blau geworden, habe ich dann der Mutter auch endlich mal den Rasen gemäht. Auf Stufe 5, statt sonst wie immer Stufe 3. Weil da so viel drauf war, dass der braune Müllbehälter auch so gut voll geworden ist. Und das Moos habe ich nicht mehr von der Terrasse runter bekommen, da muss der Hochdruckreiniger ran. Aber der ist ja defekt, Mist! Mal sehen, dann doch mit der Spitzhacke...

Und jetzt muss ich noch Klamotten packen. Und Zeit zum Kochen wäre ja auch mal. Bin ja irgendwie gar nicht gestresst, was? Bis später, jedenfalls...

Romanische Kirche in Kircheib

Man, man, man... Man kommt echt zu nix. Gestern war ja noch Feiertag - wobei, heute ja eigentlich auch noch so was ähnliches, aber nicht wirklich - und da waren wir mal wieder im Wald, weil wir uns viel zu weinig bewegt haben die letzte Zeit. Eigentlich wollten wir ja nur da zu der altbekannten Ecke auf halbem Weg zwischen Uckerath und Blankenberg, wo man auch sehr schön durch den Wald spazieren kann, da sagt die Frau, lass uns doch mal weiter die B8 geradeaus fahren, zu dem Wald, wo wir früher immer mit dem Hund zusammen die Pilze gesucht haben. OK, sag ich, kann man mal wieder machen. Und so kamen wir durch Kircheib, wo an der Straße extra schon ein Sehenswürdigkeitenschild steht, das auf die alte romanische Kirche aus dem 12. Jhd. hinweist. Also da als erstes mal abgebogen und haben uns das angeschaut, in unseren dreckigen Waldklamotten, am heiligen Ostermontag! ;-) War aber zu Glück niemand in Sichtweite.


Sehr spannend aussehende kleine Kirche, die ich mir auch gerne mal von innen anschauen würde, aber ich glaube, an Ostern war das in unserem Aufzug jetzt dann keine so gute Idee. Alle Jubeljahre findet da auch noch Gottesdienst statt, da hing ein Schild der evangelischen Kirchengemeinde draußen rum. Wusste gar nicht, dass die da oben auf dem Dorf gar nicht katholisch sind. Kommt das, weil das schon Rheinland-Pfalz ist und nicht mehr das komisch-katholische Rheinland? Ich habe keine Ahnung, wie sich das da drüben hinter der Grenze so verteilt uns historisch begründet und ob das überhaupt noch wichtig ist, nachdem Gott und alle Welt aus der Kirch ausgetreten ist...

Jedenfalls habe ich haufenweise Fotos gemacht, weil ich es kann. Und wenn ich gewusst hätte, dass wir uns unterwegs sowas angucken, hätte ich auch noch eine der Kameras mit Film geladen und hätte ein paar s/w-Bilder verschossen, denn so eine Kirche eignet sich dafür auch immer ganz besonders. Vor allem, wenn es sich um so ein hübsches Kleinod handelt wie hier.


Hinter der Kirche gab es dann aber auch eine kleine, wenn auch sehr akkurat aufgeräumte Schmuddelecke. Irgendwo muss man ja die Gartenwerkzeuge und die Reste von kaputten Bestuhlungen lagern. :-D Jedenfalls konnte ich zum ersten Mal seit langem noch mal das Sigma-Weitwinkel so richtig auskosten: Nicht nur ist der Kirchturm recht hoch, wenn man direkt davor steht, auch bestimmte Betrachtungswinkel funktionieren damit einfach viel besser.

Ansonsten habe ich mich wie immer mit Fenstern und Türen beschäftigt. Die Fenster waren teilweise allerdings so unheimlich dunkel, dass der Belichtungsmesser ein bisschen durcheinander war und die Mauern drumherum sehr sehr hell gemacht hat. Da wären tatsächlich mal RAW-Fotos sinnvoll gewesen, denn hier musste ich nachher schon ein bisschen mit den Farbkurven spielen, um da noch ein bisschen was raus zu kitzeln. Wäre wahrscheinlich nicht ganz so "flach" und kontrastarm geworden, wenn ich Rohdaten gehabt hätte, statt bereits ins sRGB gequetschte JPGs. Naja, egal. Ist ja mein Fehler, hätte ja auch gleich richtig belichten können! ;-)


Was auf der Gedenktafel steht, kann ich übrigens beim besten Willen nicht lesen, aber in der Wikipedia steht was von Sanierung/Renovierung im Jahre 1902, das würde ja mit dem Datum zusammenpassen, das da so prominent drauf steht.

Dann noch das Kirchendach gegens Licht mitgenommen. Leider war es etwas bedeckt-milchig gestern und so kommt die Sonne gar nicht richtig raus, sonder verschwindet im Dunst. Da hilft auch kein Abblenden. Immerhin ein bisschen eckiges Flare ins Bild bekommen, aber auch weniger, als ich gedacht hätte, so hart am Licht.

Zum Abschied dann noch mal rumgedreht und den Kirchturm durch die Äste hindurch festgehalten. Ich glaube, hier komme ich auf jeden Fall noch mal mit einem s/w-Film hin. Oder besser nicht, dann hab ich nachher wieder 36 Bilder, die keinen interessieren, nur dass ich die dann auch noch auf Film habe! ;-)