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Lutziger Flohmarkt

Am Sonntag war mal wieder Flohmarkt hinterm Möbelhaus. Wobei, eigentlich mehr so davor, denn es war echt wenig los, was Stände anging. Die brauchten dieses Mal gar nicht den Parkplatz hinterm Gebäude, wo normalerweise das meiste los ist. Das lag wahrscheinlich daran, dass der Samstag nass bis ekelig war und die meisten Händler, die von weiter weg anreisen, keinen Bock auf verregnete Ware hatten. Problem war nur: Sonntag war das Wetter dann plötzlich blendend, sodass ganz Hennef und Umgebung sich hinterm Lutz getroffen hat. Wenige Stände und viele Besucher führen bei mir ja direkt wieder zu Menschenmassenpanikattacken. Immer schön nach oben gucken, das Wetter ist so gut! Oder die Stände fotografieren, das lenkt ab. Ach ja, irgendwann mach ich mal 'ne Therapie! ;-)


Jedenfalls war viel los. Aber es gab auch mal wieder einige sehr interessante Stücke. Und da zähle ich jetzt nicht diese komische "nicht Pentax, sondern Protax" dazu; das ist eine von diesen "Kameras", die so tun, als wären sie eine SLR, in Wahrheit sind es Festfokus-Plastik-Einlinser-Sucherkameras - also, nicht nur das Gehäuse ist aus Plastik, auch die Linse besteht aus irgendwas gepresstem -, die vielleicht als Spielzeug für Kinder taugen, aber nicht zum Fotografieren - wobei für Kinder der 35mm Film auch damals schon zu teuer gewesen sein dürfte! Absoluter Abfall, jedenfalls. Es sei denn, man mag diesen billigen Lomo-Look, aber selbst den kriegt man mit einer gepressten Plastiklinse nicht wirklich hin. Keine Ahnung, wie diese Dinger überhaupt jemals den Weg auf den Markt gefunden haben. Das ist so billig, dass sich selbst die Chinesen schämen sollten, die das in den 1990ern und frühen 2000ern hergestellt haben!

Da ist die Microsoft-Maus schon wirklich ein erfrischendes Gegenstück. Die funktioniert wahrscheinlich auch noch im Jahre 2025 einwandfrei, wenn nicht jemand den Ball geklaut und das Kabel geknickt hat. Oder dieses Messgerät. Sehr spannende Technik. Aber leider viel zu groß für mich und ich habe auch keine Anwendungsmöglichkeit dafür. Ich nehm' ja nichts mehr mit, was ich nicht auch mindestens einmal benutze und/oder reparieren kann. ;-) Da wäre das andere Messgerät, dieses antike "Multimeter", da unten in der Mitte der oberen Reihe, vielleicht was gewesen. Fällt in Kategorie "benutzbar und cool" aber leider in auch unter "kann ich wahrscheinlich nicht reparieren, wenn es kaputt sein sollte". Im Nachhinein hätte ich es vielleicht doch wenigstens mal preislich nachfragen sollen. Für'n Fünfer hätt' ich's trotzdem genommen. Jetzt ist zu spät.


Ansonsten die üblichen Tapedecks und Minolta-SLRs aus den 1990ern, die leider niemand mehr haben will, was ich nicht verstehen kann. Wenn man sowas rum liegen hat, benutzt man es auch! Die 404si ist zwar auch komplett aus Plastik, aber intern eine sehr gute Kamera und das 28-80 da vorne drauf ist auch nicht wirklich schlecht; das war ja auch auf der Dynax 5 meiner Frau drauf und man kann gute Bilder damit machen, selber getestet, sozusagen. Halt ein Kit-Normalzoom. Kann man ja, wenn einem das nicht reicht, für kleines Geld was Passendes in Festbrennweite dazu finden. Auf jeden Fall kann man da bessere Fotos mit machen, als alles, was so manches KI-"verbessertes" Handyfoto an "Qualität" hat. Komm, ich reg mich nur wieder auf! ;-) Hallo, ich würde lieber mit den 70er-Jahre-Knipsomaten, die da unter dem Messgerät noch ins Bild hinein ragen, Bilder machen, wenn Film nicht so scheiße teuer geworden wäre!

Was mir dann noch so begegnet ist, erschreckt mich dann mehr. Ist kurz nach Halloween, deswegen hauen die Leute das raus, wer weiß? Aber diese Teletubbies aus Pfeifenreinigern und Papier, ui ui ui, das ist schon hart! Oder div. Marien, die das Röhrenradio zu segnen scheinen? Holla! Dann lieber die Plüschbären auf dem Autodach, die sind zwar auch leicht creepy, aber nur, weil sie hier im Rudel auftreten. ;-)


Und dann war da noch diese Polaroid Land Camera. Kann es sein, dass diese Kamera noch vor den wilden 1970ern hergestellt und konzipiert wurde? Wer nennt sein Produkt sonst "Swinger Model 20"?!? :-D Spannend, jedenfalls, aber auch dafür gibt es keinen Film mehr, fällt also in die Kategorie "unbenutzbar". Mal abgesehen davon, dass die Bildqualität hier wahrscheinlich ähnlich wäre wie bei der oben vorgestellten Protax! Nämlich nicht vorhanden. Aber das war 1965 (ich hab nachgeschaut) halt auch nicht das primäre Ziel gewesen, sondern eben eine Sofortbildkamera für mega-billig, für die Massen, die Demokratisierung der Fotografie.

So, ich weiß nicht, war das wohl der letzte Flohmarkt der Saison? Wie schlage ich mir dann demnächst die wochenendliche Zeit um die Ohren? Was fotografiere ich dann? Worüber lästere ich? Schaumama. ;-)

Schwarz-weiß und analog, Teil 309: Trekdinner auf dem Weihnachtsmarkt 2024

Kentmere 400 @ 800 #14, Dezember 2024
  • Minolta Dynax 7xi, Minolta AF 50mm 1:1.7 (22), Minolta AF 28mm 1:2.8 (22), Minolta AF 100-200mm 1:4.5 (22)
  • Entwicklung: Microphen Stock #4 12:00+30%*15:30 20°; Adofix 1+5 #7 5:00 20°, Adoflo 1+200
Und es war Winter und es war Weihnachten und das Trekdinner traf sich mal wieder in Siegburg auf dem Mittelaltermarkt und ich hatte eine der Dynaxen dabei und ich habe Fotos gemacht und die habe ich um eine Blende unterbelichtet und dann habe ich sie in Microphen gepusht. Soweit, so wie immer. Deswegen können wir glaube ich auch durch dieses Stoß Fotos relativ schnell durch gehen, ohne uns jetzt jedes Einzelne ganz genau anschauen zu müssen. Obwohl da schon ein paar nette dabei sind. Besonders das geröstete ganze Schwein... aber ich greife vor! ;-)

Bereits am Parkplatz musste ich das erste Foto verschießen, denn da stand dieser Flower-Power-VW-Van rum, den ich mir nicht durch die Lappen gehen lassen konnte! (50mm, 1/350s, f/4.) Ist jetzt in s/w natürlich nicht so bunt wie in der Realität, aber ich sag mal, gerade der körnige, kontrastreiche, gepushte Film gibt dem so ein bisschen ein Retro-Vintage-Feeling, dass das Bild tatsächlich aus den 1970ern stammen könnte. (Ich weiß natürlich nicht, wie alt der Van ist, aber '80er bestimmt, oder? Die Dinger wurden ja jahrzehntelang fast unverändert gebaut.)

Auf dem Markt angekommen habe ich dann erst mal die Musiker fotografiert, damit das schon mal erledigt ist. (100-200mm @ ~120mm, 1/200s, f/4,5.) Spaß muss sein, deswegen hatten die auch alle gute Laune, vor der Bühne wie auch darauf. Immerhin hatten die es warm in ihren Klamotten. War nämlich gut frostig, wenn ich mich zurück erinnere.


Das war aber nur, weil wir eigentlich auf dem Weg zum Bahnhof waren, um die anderen in Empfang zu nehmen. Da stand dann auch wie immer - nicht sehr westeuropäisch-mittelalterlich - das Makimann-Dreirad-KFZ herum. (100-200mm @ 100mm, 1/125mm, f/4,5.) "Bonn, Köln, Hennef" finde ich ja noch immer extrem witzig, vor allem in der Reihenfolge. Aber ich fürchte, das ist tatsächlich der Reihe nach, in der sie die Läden eröffnet haben. Hm, könnte man auch noch mal hin gehen, der in Hennef war gar nicht so übel. Ketten-Sushi halt, aber durchaus essbar. (Voll die Werbung hier, dabei krieg ich nicht mal was dafür!)

Nachdem wir dann alle eingesammlet hatte, sind wir zurück zum Mittelaltermarkt und ich habe die Musiker mal aus der anderen Richtung und näher aufgenommen. Vor allem mit dem Bogen im Mund, kommt gut! (28mm, 1/200s, f/4.) Ich sollte mal wieder häufiger das Weitwinkel benutzen, gerade für solche Bilder. Ich hab das irgendwie viel zu selten drauf. Einfach mal einen Tag lang nichts anderes benutzen, das müsste ich wieder mal machen.


Und wenn man dann schon dabei ist, gleich mal die üblichen Zahnräder mitnehmen, von denen ich noch immer nicht so genau weiß, was die da machen, außer vielleicht Deko sein. (28mm, 1/20s, f/8.) Mehr kann ich dazu auch nicht wirklich sagen. Erinnert mich jedenfalls immer ein bisschen an die Inquisition. "Halten Sie Ihren Finger jetzt bitte hier in dieses Zahnrad rein!" ;-)

Dann noch mal ein Bild von Nähe Bahnhof, weil das hochkant besser zu den anderen passt: Das Türmchen gegenüber an dem Haus da an der Ecke. (100-200mm @ 100mm, 1/750s, f/4,5.) Der Vogel oben auf dem Blitzableiter passte gut zur Winterstimmung. Jetzt noch die Kamera gerade halten, das wärs! :-D

Auf dem Weg vom Bahnhof zum Marktplatz dann noch diese Automaten mit Plastikmüll aus China mitgenommen. (50mm, 1/200s, f/4.) Jetzt nicht so gut für die Umwelt. Aber sie standen da halt rum, also habe ich sie dokumentiert. Ist da wenigstens noch Kaugummi mit drin, oder ist das nur der bunte Plastikkrams? Wir haben uns wenigstens noch die Zähne am Zucker verdorben, damals, in der Steinzeit. Jaja, die Gen-X schwelgt wieder in Erinnerungen! ;-)


Dann lieber den Lukas hauen, auch wenn ich nicht genau weiß, weshalb und warum. (28mm, 1/750s, f/4.) "My name is Luka(s)..." Da geht es ja auch um häusliche Gewalt in dem Lied. Aber das nur am Rande. Liegt wahrscheinlich am Glühweinspiegel, dann muss man irgendwann einfach wen vermöbeln. Ich liebe Weihnachten! Also, nicht wirklich. Sarkasmus und so.

Aber immerhin kann man skurrile Dinge auf dem Mittelaltermarkt finden, so etwa dieses... DING aus Holz. Papagei? (28mm, 1/200s, f/4.) Scheinbar habe ich auf dem Markt tatsächlich schon das 28er öfter mal benutzt. Macht ja auch Sinn: Es ist eng, man hat nicht so viel Platz, um mal einen Schritt zurück zu gehen. Außerdem gibt das interessante Winkel und Effekte. Der Schnabel ist schon etwas größer als in natura! ;-) Und wenn jetzt wieder so ein Klugscheißer ankommt mit "man kann keinen Sinn machen, das heißt 'es ergibt Sinn'", dann kriegt er/sie/es einen ganz bösen Blick und ich geh einfach weiter, weil, es lohnt sich nicht, sich an sowas die Finger zu beschmutzen! :-D

Habe ich zu viel am Weihrauch geschnüffelt? (28mm, 1/20s, f/4.) Mag sein, aber ich stehe dazu. Dabei steht doch hier überall, dass der Drogenkonsum verboten ist! So ein Schild mit einem traurigen Kiffer drauf: "Wir müssen leider draußen bleiben!" ...angebunden an den Betonklötzen für gegen die LKW, die mit Horden von Messerstechern besetzt sind, um dem schauerlichen, blasphemischen Treiben ein Ende zu setzen und das Kalifat auszurufen... was? Was?! So klingt das doch in den Nachrichten in letzter Zeit immer! Ich soll nicht wieder so politisch sein?! Ah, na gut. Aber nur, weil bald Weihnachten ist! Aber erwartet bitte keine Besinnlichkeit von mir, wenn der Merz im TV die Weihnachtsansprache hält! Ach, nee, das macht ja der Steinmeier. Der Scholz ist erst an Neujahr dran. ;-) (Ja, das hab ich extra gemacht!) :-D


Victoria! (100-200mm @ 200mm, 1/250s, f/4.) Funktioniert auch kurz vor Sonnenuntergang. Nicht, dass man irgendwas von Sonne zu sehen bekommen hätte, das Wetter war ja eher bedeckt bis mies. Aber so erscheint die geflügelte Siegesgöttin gleich aus einem Strahlenkranz heraus zu treten, um uns den Lorbeerkranz aufs Haupt zu setzen. Was denken sich eigentlich die Franzosen, wenn sie solche Sachen sehen? (Für die Uneingeweihten: Die Dame steht da ja eigentlich rum wegen der Deutschen Einigungskriege, 18-Feuerzeug. Da waren ja auch die Franzosen beteiligt. Das Elsass soll ja auch sehr schön sein. Wäre doch schade, wenn dem was passieren würde! ;-))

Ah, und da ist endlich das Schwein, das ich meinte; passend, ich musste eh gerade an Asterix und Obelix denken. (100-200mm @ 100mm, 1/20s, f/4,5.) Ich habe keine Ahnung, wie dieses Bild nicht verwackelt ist, aber here we are. Aber: Das arme Schwein! So als ganzes auf dem Spieß tut es mir dann ja doch irgendwie leid.


Fast so sehr, wie die Schallplatte mir leid tut, die die da in Farbe getaucht und dann an den Weihnachtsbaum gepappt haben! (28mm, 1/350s, f/2,8.) Und das ist ja nicht die einzige gewesen! Sakrileg! Die war doch noch gut, die hätte man ruhig noch mal abspielen können! Gut, man kann jetzt nicht mehr erkennen, was da drauf war. Wenn es Helene Fischer war, auch OK, dann ruhig bitte noch ein bisschen mehr Farbe! Aber ansonsten? Das ist ja wie Bücher wegwerfen, das macht man doch nicht!

Das war dann auch das letzte Bild vom Markt, denn danach sind wir rein gegangen. Und es war eh zu dunkel. Es wird ja schon Nacht im Winter. (Der gleiche Klugscheißer von da oben meldet sich gerade noch mal, um mir mitzuteilen, dass der Winter erst zu Weihnachten anfängt und das war hier offensichtlich ja noch davor und überhaupt!) ;-) Ist jetzt aber auch egal. Den Rest des Films habe ich dann einfach so vergessen, und zwar gleich zwei mal. Da sind so fünf, sechs Fotos aus Seelscheid irgendwann so um die Jahreswende herum und dann habe ich ihn noch ein paar Monate ruhen lassen, damit er so richtig durchzieht und erst im März den Rosenmontagszug damit dokumentiert, damit der dann auch endlich mal entwickelt werden konnte. Ich glaube, das lag daran, dass ich zwischenzeitlich die Sony gekauft hatte, da war ich total überfordert mit! ;-)

Pflaumenkuchen im November

Und da steh ich letzte im Discounter mit dem A im Namen und sehe, die haben noch lecker Zwetschgen. Aber der Preis, aber der Preis. War mir dann zu teuer. Komme ich in den nächsten Discounter der gleichen Kette: Selbes Spiel. fast 4 Euro das Kilo, so dringend brauche ich dann doch keinen Pflaumenkuchen. Aber dann: In Uckerath hatten sie nur noch vier Pakete und es sah so aus, als würden sie das Regal endlich leer haben wollen, denn der Preis war um einen Euro pro Kilo geringer! Und ZACK hatte ich zwei Packungen Zwetschgen im Einkaufswagen. Und dann musste ich die ja wohl auch irgendwann mal zu einem leckeren Pflaumenkuchen verarbeiten.


Den Teig habe ich also wie immer angerührt. Also, fast wie immer: Mir ist mal wieder ein bisschen zu viel Mehl in den Rührtopf gefallen und deshalb ist der Teig jetzt etwas dicker als sonst. Aber das macht nichts, lecker ist trotzdem. Bei der Gelegenheit festgestellt, dass die Kamera am Handy für Küchenfotos eigentlich ganz gut geeignet ist. Im Gegensatz zu der Warnmeldung, dass ich doch besser den Pixel-Binning-Modus verwenden sollte, bin ich allerdings dazu übergegangen, alles in 50 Megapixel zu fotografieren, auch wenn ich das nachher dann doch nur auf Full HD runter rechne. Irgendwie gefällt mir das dann so besser. Vor allem farblich und so.


So, und jetzt genieße ich noch ein schönes großes Stück Pflaumenkuchen. Weil, ich hab ja noch nicht Bauchschmerzen genug. Ob das doch an der leicht abgelaufenen Milch lag? Neee, einfach an den drei Kilo Pflaumen, die ich da verarbeitet habe! ;-)

Full Moon

Oben: Samsung Handy von J - (2x) Sony Alpha 7 Mk.1 + Minolta AF Adpater + Tamron AF 100-300mm F5-6.3


Unten: (2x) Nikon Z fc + Nikkor Z DX 50-250mm 1:4.5-6.3 VR

(Die Fotos von den Kameras sind auf Full HD Auflösung gecroppt. Durch den Crop-Faktor der Nikon ist der MOnd da trotz geringerer Brennweite und kleinerer Auflösung größer als bei der Full-Frame-Sony. Es gibt auch Vorteile von Crop-Kameras! ;-))

Schwarz-weiß und analog, Teil 308: Oberpleis im weichgezeichneten Mittelformat

Kentmere 100 120 #1, 3. Dezember 2024
  • Agfa Box (#2)
  • Entwicklung: Fomadon R 1+50, 15:00 Minuten, 20°C, Adofix Plus 1+5, 4:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Es begab sich zu der Zeit, ungefähr damals, so vor etwa einem Jahr, als die $Kundschaft ihren Dachboden aufgelöst hat, weil sie langsam in das Alter kommt. Traurig, aber wahr. Eine Tatsache, der wir alle eines Tages ins Auge schauen müssen. Jedenfalls ist dabei eine weitere Agfa Synchro Box in meinen Besitz geraten. Eine recht gut erhaltene zudem. Das ändert nichts daran, dass diese "Kamera" die gleichen "Bilder" macht wie die erste, die auch alle schon sehr weich waren. Das liegt natürlich an diesem seltsamen Linseneintopf, den diese Geräte statt einem richtigen Objektiv haben. Zudem ist es nicht einfach, bei der relativ langen Brennweite einer Mittelformatkamera und dem riesigen Negativ, das am Ende da raus kommt, nicht zu verwackeln, besonders bei diesen scheinbar ewigen Belichtungszeiten, die diese Kamera hat. Also, die eine einzige. 1/30s. Bei ~100mm Brennweite eine Herausforderung.

Aber schauen wir uns doch einfach mal an, was ich an jenem recht sonnigen Dezembertag in Oberpleis so fotografiert habe. Da haben wir zuerst einmal die Kirche. Sehr verwackelt, das fängt ja gut an! Aber der Schatten auf dem Sockel des Kirchturms sieht dabei schon sehr spannend aus.

Das zweite Bild hingegen: Ziemlich krass, was so ein Weichzeichenfilter bei falscher Belichtung so alles ausmacht. Das Kreuz hinter der Kirche wirkt schon ziemlich krass, die Unschärfe rundherum, die durch die schlechte Linse (und ich glaube, dieses Exemplar einer Synchro Box ist auch leicht verstellt was die Schärfe angeht?) bewirkt wird, verpasst dem Bild eine gewisse Gruselstimmung, die man mit einer normalen Kamera gar nicht hin bekäme. ;-)


Bei dem folgenden Bild von der Kirche, wie sie von hinten aussieht, fällt direkt auf: So richtig scharf (wenn man das überhaupt so nennen will) ist es nur in der Mitte des Frames. Je weiter man zu den Rändern kommt, desto weichgezeichneter wird das Bild. Erstaunlich. Das andere Exemplar, das ich von C bekommen hatte, war nicht so unscharf. Im Gegenteil, da hatte ich teilweise richtig gute Bilder!

Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, was bei dem Bild mit der Laterne schief gelaufen ist, aber das ist irgendwie nur noch quadratisch brauchbar. Hatte ich da den Film nicht weit genug gedreht? Dann müsste da aber irgendwo ein Restbild von Doppelbelichtung auf einem der anderen sein. Ist es aber nicht. Oder habe ich die nicht in der richtigen Reihenfolge gescannt? Das könnte sein, das ist bestimmt das erste oder das letzte auf dem Film und die Hälfte ist im Klebestreifen des Papierrückens verschwunden. (So sieht das jedenfalls auf meinem unbearbeiteten Originalscan aus.) Keine Ahnung.


Je mehr Bilder ich mir anschaue, desto mehr habe ich den Eindruck, dass vielleicht auch die Andruckplatte nicht mehr richtig andrückt und der Film sich aufgewellt hat. Das würde einige der Unschärfen erklären, aber vielleicht auch, weshalb sich der Laternenmast da am rechten Rand so sehr durchbeult.

Das Bild vom Fachwerk neben der Kirche ist mit eines der Schärfsten. Nicht wirklich gut, aber immerhin wieder mit diesem leicht spooky feeling.


Der Kermit in seinem Wackelauto ist leider auch total verwackelt, was aber mehr an mir als an seinem Auto liegt. Schade, wäre nämlich ansonsten ein sehr interessantes Motiv geworden. Vielleicht ein bisschen viel Gebäude rechts. Das liegt aber an der Parallaxe, die man bei Sucherkameras ja immer einrechnen muss, und bei diesem Gerät ist das noch mal besonders schlimm, weil diese Sucherlinse so schrecklich verzerrt.

Von Seiten der Schärfe her ist das letzte Bild glaube ich tatsächlich das beste: Der bunte Bücherschrank im Dorf. Und ja, ich glaube, oben drückt die Platte nicht mehr richtig an, der Baum ist nämlich total unscharf. Trotzdem: Interessantes Foto.

Fazit: Wenn ich noch mal unbedingt mit einer Synchro Box fotografieren will, dann nehme ich die andere. Die hat deutlich bessere Bilder gemacht. Dieses hier ist dann leider eher das Vitrinenstück.