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Schwarz-weiß und analog, Sonderausgabe: Tomb Raider Meeting 2025

Fomapan 200 #15, Juni 2025
  • Praktica Super TL1000, Auto Revuenon 1:2.8 f=135mm, Auto Revuenon 1:2.8 f=35mm, Auto Revuenon 1:1.9 f=50mm
  • Entwicklung: Amaloco AM74 1+7 5:00 Minuten 20°C, Adofix 1+5 #15 7:00 Minuten 20°, Adoflo 1+200
Da ich einfach nur den Film durch die Praktica gejagt habe, die U mir mit gebracht hatte, ohne irgendetwas aufzuschreiben, bietet es sich an, das Resultat mal einfach schnell hier zwischen zu schieben. So ist es aktuell und vielleicht von Interesse. ;-) Zu sehen ist hier: Die Kamera hat mal wieder leichte Spiegelprobleme - viele "schnelle" (1/1000s) Bilder sind nur halb belichtet, weil der Spiegel nicht schnell genug aus dem Weg gesprungen ist. Denke ich. Kann auch ein Verschlussproblem sein. Man weiß es nicht. Jedenfalls nichts, was nicht mit ein bisschen Reinigung und neuem Fett zu regeln wäre, denke ich.


Ansonsten habe ich hier hauptsächlich Bilder von unserer Wanderung drin, denn da sind keine Leute drauf. Also, schon, aber ich habe halt nur die hochgeladen, die keine Gesichter haben. Und ich muss sagen, wenn die Kamera denn dann mal funktioniert hat und ich ein ruhiges Händchen hatte und zudem auch noch richtig scharf gestellt habe, dann, ja dann haben wir tatsächlich brauchbare Ergebnisse. Die Objektive, insbesondere das 50er, sind sehr schön und passen gut zu der Kamera. Muss ich also definitiv sauber machen, damit ich die mal richtig benutzen kann.


Leider sind aber halt auch einige dabei, die einfach Kaka geworden sind. Wie gesagt, nicht nur die halben Belichtungen sind störend, es war auch sehr viel Dreck in der Kamera, sodass ich - zumindest am Anfang des Films - sehr viele Fusseln entfernen musste. Oder es eben gelassen habe, wenn das Bild an sich schon nicht so toll belichtet war. Es rächt sich auch, dass ich bei den meisten Bildern die Belichtungszeiten einfach ins Blaue hinein geraten habe. Das wäre ja gar nicht nötig gewesen, wenn ich gemerkt hätte, dass der Zeiger vom Belichtungsmesser tatsächlich Leben in sich hatte. Naja, aber so weiß ich wenigstens, dass ich grundsätzlich auch Sunny 16 noch immer kann. ;-)


Ach ja, am Ende sind auch noch ein paar Bilder von Bad Grund selber mit dran, weil wir ja am Samstagabend doch noch schnell in die Stadt runter gegangen sind. Einmal Nahkauf, Eis essen und zurück. Wobei ich nicht so feudal war und mich in das Eiscafe gesetzt habe, sondern eben ein Wassereis am Stil gefuttert habe. Mehr hätte eh nicht rein gepasst, wir hatten viel zu viel Grillfleisch! Also, eigentlich nicht, es ist gut aufgegangen, aber hallo, mehr hätte echt nicht rein gepasst.


Und am Ende noch eine Vespa. Kann ich ja nicht einfach so dran vorbei gehen, ohne die meiner Sammlung hinzuzufügen! Die stand im heftigen Gegenlicht, daher ist sie nicht ganz so kontrastreich. Aber hübsch.

So, und jetzt habe ich gar keine Ahnung, welche s/w-Bilder als nächstes dran wären, deswegen beende ich diesen Eintrag auch flugs! ;-)

Tomb Raider Meeting 2025 - Einmal ummen Pudding wandern

Kein Besuch im Harz ohne eine ewig lange Wanderung. Dieses Mal hatte C geplant und so sind wir knapp unter 11 Kilometer unterwegs gewesen, um etwas für die Sportlichkeit zu tun. Die Bergziegen vorne weg, sodass ich mal wieder kaum nach gekommen bin, vor allem, weil ich ja an jeder Ecke anhalte und ein Foto mache. Oder zwei oder vierzig! So musste ich mich ein wenig zurück halten, aber das war auch gut so, weil ich nämlich vergessen hatte, einen weiteren Akku einzustecken. Dementsprechend schämte sich die ganze Zeit der Akku. War aber ansonsten ganz praktisch, dass ich nur die kleine Sony mitgenommen hatte, die war ganz gut zu handeln - im Vergleich zur fetten D800.


Es ist übrigens nicht zu Empfehlen, die Viehtrift (so heißt der Weg doch, oder?) hoch zu kraxeln, denn am Ende ist das irgendwie nicht mehr so, wie ich es in Erinnerung hatte. Also, die vielen Brennnesseln und Brombeeren kann ich beim Aufstieg ja durchaus noch ignorieren, aber wenn der R mir entgegen gerutscht kommt, weil kein Weg mehr vorhanden und keine Traktion mehr zu finden ist, dann wirds brenzlig. Vor allem ich mit der Gleitsichtrille, seh doch so schon nie, wo ich hin trete. Prompt in eine dieser Ablaufrillen getreten, die wer quer über den Weg gegraben hat. Ist zwar nur so zwei Zentimeter tief, aber zack: Wadenkrampf!


Bis zum Förderturm sind wir dann leider nicht mehr gekommen, da sind wir vorher rechts abgebogen. Aber auch aus der Weite hat er sich ganz gut gemacht, das kleine Zoom schafft ja immerhin 105mm. Nach ein paar Metern durch die Ausläufer des Dorfs waren wir dann auch schon wieder im Wald. Dafür, dass Bad Grund ja eigentlich ein Kurbad ist, haben die aber ganz schön gammelige alte Wassertretbecken. Müsste vielleicht mal renoviert werden, das sieht ja sehr bröckelig aus. Aber immerhin gibt es hier sowas. Kneipp lässt grüßen.


Und plötzlich standen wir unterhalb des Hübichensteins. Der Geier guckte von oben auf uns herab und hier hätte ich dann tatsächlich gerne das Tele gehabt. Einfach, weil ich ihn mal gerne ganz nah ran geholt hätte, das alte Suppenhuhn. ;-) Das war dann aber schon im letzten Drittel unseres Laufes über die Berge und durch die Wälder von Bad Grund. Wäre ja gerne noch in den Dingsbums-Welt-Wald gegangen, an dem wir kurz vorher vorbei gekommen waren, aber irgendwie war ich da wohl der Einzige.


Am Ende kamen wir dann in der Kurve raus, die wir in letzter Zeit nicht mehr fahren, um ins Dorf zu kommen, wenn wir hier ankommen. Von hier aus waren es dann ja auch nur noch ein paar Meter bis zum Gruppenhaus. Und ich könnte schwören, dass der Wohnanhänger schon letztes Jahr zum Verkauf stand...

Weil uns das übrigens alles noch nicht anstrengend genug war, sind wir dann noch in kleinster Gruppe zum Schwimmen gefahren. Da habe ich mir erst den Ellenbogen am Beton aufgerissen und dann das Knie an der Stufe zwischen Schwimmer- und Nichtschwimmerbereich angeschlagen. Das wird jetzt so langsam blau. Geiles Feeling! Nicht. :-/

Tomb Raider Meeting 2025 - Filmentwicklung

Schieben wie mal eben eine kleine Filmentwicklung dazwischen. Schließlich will ich ja selber ganz dringend wissen, was die Praktica aus dem Fratzenbuch mit dem Film aus Tschechien gemacht hat. Deswegen mal schnell den Entwickler getestet - ich glaube, nach dieser Entwicklung kann der tatsächlich weg, der Film ist trotz der geratenen Belichtung mit ganz viel zu viel Licht - recht dünn aus der Suppe gekommen. Damit weiß ich jetzt auch: Ja, was in Amaloco-Anleitung drin steht, scheint zu stimmen. OK, ich könnte die Entwicklung jetzt noch um eine Minute verlängern, aber ich glaube, das bringt es dann auch nicht. So teuer ist das Zeug ja nicht. Hatte es nur jetzt einfach noch ein mal mehr als vorgegeben verwendet, weil ich bei dem Film eh keine großen Hoffnungen hatte.


Aber wie man unten sehen kann, wurde ich positiv überrascht: Die Bilder, die richtig belichtet wurden, sehen eigentlich ganz gut aus. Ich habe allerdings den Eindruck, dass manchmal der Spiegel etwas langsam ist, wie ich das schon bei der anderen Praktica beobachtet habe, die ich besitze. Da sind nämlich einige Negative dazwischen, die halb hell, halb dunkel sind. Als ob der Spiegel nicht schnell genug aus dem Weg gewesen wäre. Muss ich mal gucken, ob da in der Aufhängung Dreck drin ist oder verharztes Fett. Nach dem zu urteilen, wie die Objektive aussehen, gehe ich ja davon aus, dass die Kamera ähnlichen Bedingungen ausgesetzt war. Warmer Dachboden, schätze ich mal. Aber noch immer besser als nasser Keller! ;-)


Einige der Bilder sind jedenfalls richtig Klasse, während andere eher so naja sind, und manche sind halt praktisch komplett unbelichtet geblieben. Gut, kann noch immer an meiner geratenen Belichtung liegen, denn dass die PX625 noch Strom produziert hat, habe ich erst nach der Hälfte des Films tatsächlich gemerkt. ;-) Naja, mal sehen, was ich da mit dem Scanner noch raus holen kann. Jetzt muss er erst mal trocken werden.

Tomb Raider Meeting 2025 - Malen wie Bob Ross

In mancher Beziehung war das ein seltsames Tomb Raider Meeting. So hatte Titak im Vorfeld angekündigt, einen Malkurs ala Bob Ross zu veranstalten. (Wer den Herrn nicht mehr kennt, weil er/sie/es in diesem Millenium geboren wurde: Der hat damals im Fernsehen immer behauptet, dass jeder malen könnte, und dann hat er es vorgeführt, wie man mit zwei Pinseln und einem Spachtel Dinge auf die Leinwand bringt, über die man sich nachher selber wundert.) Sie lässt sich wohl gerade als Instructor zertifizieren und das war eine schöne Gelegenheit, ein bisschen zu üben, denke ich mal.


Wie man sieht, braucht man nicht viel: Eine grundierte Pappe und ein paar Ölfarben. Das wars dann auch schon mehr oder weniger. Von da an hat sie uns nur ein bisschen gezeigt, wie man den Pinsel halten muss oder den Spachtel ansetzen, wie man nachher ein bisschen wischt, et voila: Ein Bild entsteht. Echt spannend! Vor allem, weil wir alle das gleiche gezeigt bekommen haben und am Ende doch so viele, individuell unterschiedliche Bilder dabei raus kamen: Spitze Berge, flache Berge, mehr so Tanne oder eher Lärche, drohende Gewitterwolken oder leichter Cirrus. Sehr spannend!


Wir hatten jedenfalls sehr viel Spaß und ich habe was gelernt: Ich bin ja nie so begabt gewesen, was Farben angeht. In der Schule war ich immer der, der gerade noch seine drei oder vier bekommen hat, wenn es um Kunstunterricht ging, obwohl ich mich immer für sehr kreativ gehalten habe. Wenn aber dieser Druck weg fällt und man einfach mit simplen Mitteln nach Gefühl und mit ein bisschen Anleitung Farbe aufs Papier kleistert und nachher ein Bild dabei raus kommt, das zwar ein wenig naiv daher kommen mag und bei dem man auch durchaus noch die fehlende Übung sehen kann, aber das eben ein Ergebnis darstellt, dann ist das sehr befriedigend und motivierend.


Mir hat das auf jeden Fall sehr viel Spaß gemacht und wenn sie nächstes Jahr wieder einen Kurs machen möchte: Ich bin auf jeden Fall dabei! Weil: Hat echt Spaß gemacht, vor allem so in der Gruppe, wenn man sehen kann, wie so langsam bei jedem ein kleines Kunstwerk entsteht!

Tomb Raider Meeting 2025 - Eine neue alte Kamera - Praktica Super TL1000

Es war Tomb Raider Meeting. Und wie jedes Jahr waren wir im Harz im schönen Bad Grund. Weil es da im Gegensatz zu der Killerhitze im Rheinland angenehm ist. Also, zumindest ist das für mich ein echter Pluspunkt! ;-)

Da ich ja alte Kameras sammle und das bei allen mittlerweile angekommen ist, hat U mir eine Praktica Super TL1000 mitgebracht, die sie irgendwie über das Fratzenbuch für umme bekommen hatte. Die sollte ich ja eigentlich schon im Frühjahr mit nehmen, als wir in Kassel waren, aber ich hatte es vergessen und sie auch. Am Freitag konnte ich sie mir dann endlich mal genauer anschauen. Eine sehr solide Wahl für eine Kamera aus den späten 1970ern. Technisch damals vielleicht schon nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit mit dem alternden M42-Anschluss (mit Unterstützung für den Auto-Pin), aber von der Verarbeitung her scheinbar unverwüstlich: Der Auslöser schnackt und surrt wie gewollt, das Gehäuse sieht gut aus, obwohl es wohl mal einen etwas heftigeren Sturz hinter sich bringen musste (die eine Kante zeigt Impaktspuren mit Brucherscheinungen). Das schlimmste ist die praktisch nicht mehr vorhandene Lichtdichtung auf der Scharnierseite der Tür, aber das ist ja normal. Rundrum ist sie ansonsten mit einem schwarz getränkten Faden versiegelt, das passt und geht wahrscheinlich niemals kaputt.


Da ich natürlich keinerlei Dichtmaterial dabei hatte, habe ich aus dem mitgelieferten Filter-Kistchen das Schaumstoffschwämmchen geklaut, ein Stück passend abgeschnitten und mit Tesa im Gehäuse fixiert. Besser als nichts (und, Spoiler, hat problemlos funktioniert). Das einzig andere Irritiernende ist, dass ich noch immer die Seriennummer suche! Irgendwo muss Praktica doch eine eingestanzt oder aufgedruckt haben. Immerhin steht unten drunter ganz groß, dass sie mit viel Liebe und Stolz in der DDR hergestellt wurde. (Irgendwann so nach 1978, wenn man dem Internet glauben darf, was bedeutet, dass sie ungefähr so alt wie ich ist.)

Soviel zum Äußeren und der Verarbeitung. Die inneren Werte sind aber auch wichtig: 1/1000s bis runter zu 1s Belichtungszeit. Dazu eine TTL Messung, wenn auch "nur" mit Nadel. Sogar die PX625 geht noch, Quecksilber sei dank! (Wie gut, dass es diese Batterien nicht mehr gibt, altes Giftzeugs!) Das ist die zweite, die ich jetzt in funktionstüchtigem Zustand habe. Der Belichtungsmesser geht übrigens - wie üblich bei diesen alten Kameras - erst dann an, wenn man die Abblendtaste drückt. Dadurch hat die sich wahrscheinlich auch so lange gehalten. Ansonsten noch der übliche Schlitzverschluss, der mit dem Spiegel zusammen recht satt "kla-tack" macht, wenn man auslöst.


Spannender als die Kamera selber finde ich übrigens die Objektive, die dabei waren, auch wenn zwei der drei teils deutliche Probleme haben. Da ist zum einen die Normalbrennweite, ein Auto Revuenon 1:1.9 f=50mm. Da ist die Blende sehr fettig, die muss ich reinigen, dann sollte es wieder gehen. Dadurch, dass sie aber beim Abblenden einfach auf der Blende stecken bleibt, auf die man es eingestellt hat, kann man es durchaus zum Fotografieren verwenden. Am Adapter auf der Alpha macht das eh keinen Unterschied. Hersteller ist hier glaube ich Chinon; zumindest steht "Japan" vorne drauf und ich habe tatsächlich einen steinalten Forumspost gefunden, der das behauptet. Würde aber Sinn machen.

Das zweite mit Problem ist das Auto Revuenon 1:2.8 f=35mm. Hier geht die Blende gar nicht. Das ist schade, aber auch offen macht es ganz erstaunlich gute Bilder. Nur eben nicht mit einem ISO 200 in der analogen Kamera in der hellen Sommersonne, denn da müsste ich mindestens auf f/5,6 runter. Ich meine, ich hätte innen einen Hinweis auf Korea gefunden, aber ich weiß echt nicht, wer in den späten '70ern da Optiken gebaut hat.

Abgerundet wird das Ganze durch ein - dieses Mal problemlos funktionierendes - Auto Revuenon 1:2.8 f=135mm. Ich weiß nicht, wo der Unterschied zu der "Special"-Version liegt, die ich auch habe. Es macht jedenfalls genau so solide Bilder, zumindest auf den ersten Blick. Muss da wohl mal ein Shoot-Out veranstalten! ;-)


All diese Objektive (und der 2x Telekonverter, der auch noch in der Kiste lag) werde ich in näherer Zukunft ein bisschen genauer beschreiben. Vor allem die Kaputten werde ich wohl noch mal auseinander nehmen und zu reinigen versuchen. Das habe ich zwar bereits vor Ort versucht, aber so richtig wollte es mir nicht gelingen. Ebenso werde ich wohl nachher noch einen kleinen Artikel mit Testbildern einstellen, die ich mit dem M42-Adapter auf der α7 gemacht habe. Wenn ich genug zusammen bekomme, auf denen keine Personen zu sehen sind! ;-)

Fazit: Ein sehr schönes Paket, mit dem das Fotografieren tatsächlich sehr viel Spaß gemacht hat, trotz der Einschränkungen mit den defekten Blenden. Für jemanden, der eine vollmechanische Kamera sucht, um das echte Retro-Feeling aufkommen zu lassen, oder ein wenig der Ostalgie anhängt, durchaus eine brauchbare Alternative.