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Siegburg Zange (und ums Amtsgericht rum)

Heute viele, viel Fotos in Siegburg gemacht. Aber nicht viel Zeit zum Tippen. Deshalb heute eher so als Slideshow. Außer vielleicht das kleine Detail am Rande: Während ich warten durfte, habe ich in der Tiefgarage erst mal meine rechte Scheinwerferbirne mit der linken Hand getauscht und habe dann nebenan bei der Nutzfahrzeuge-Werkstatt eine neuen H1 gekauft, die hatten tatsächlich welche, um sie in der Mittelkonsole zwischenzulagern, bis dann demnächst wieder die linke Seite durchbrennt.



Danach bin ich dann unten durch den Bahnhof auf die andere Seite von Zange, an den Gleisen entlang runter zur Sieg.


Aber da war es eher uninteressant, also wieder zurück, indem ich direkt die nächste Straße wieder rein bin. Da gibt's Schilder, Müll und Sonnenblumen an Toren.



Wie man sieht, viel Interessantes gibt es hier ja nicht zu sehen, aber ich finde immer was, was ich fotografieren kann, ist das Wetter auch noch so scheiße! ;-) Zum Beispiel Graffiti und Rohre an Hauswänden.



Ansonsten habe ich mich wieder an Stickern, Schildern und Widmungen vergangen. Da war ich dann auch schon wieder so gut wie zurück in der Stadt. Hatte mich allerdings leider etwas zu schnell bewegt, das Wetter halt, brrr, frostig, windig und nass von oben.



Also noch eine Runde durch die Stadt gedreht. Den antiken VW-Bus hatte ich glaube ich schon mal hier drin. Da ich zu früh war, noch hinterm Amtsgericht durch die Unterführung geschlichen.



Da gibt es Kunst! Kuuuhuuunst! Ich mag Kunst, auch wenn ich mich damals in der Schule immer vera...äppelt gefühlt habe im Kunstunterricht. Aber das ist glaube ich normal, dass man in der Schule die Lust an allem abgewöhnt bekommt. ;-)



Dann habe ich am Ende aber trotzdem noch 'ne halbe Stunde im Regen stehen dürfen. Ich fordere Heizpilze für Angehörige, die nicht mit ins Wartezimmer dürfen! ;-)

Zufällige Dezember-Bilder

Da sind noch einige Fotos auf meiner Festplatte, die ich im Dezember gemacht, aber nie hier hoch geladen habe, weil ich an den entsprechenden Tagen einfach nicht genug gute für einen Eintrag hatte. Deswegen mache ich jetzt mal sowas wie eine Reste-Verwertung, weil ich nicht schon wieder zwei s/w-Einträge nacheinander hier drin haben will. ;-) Und da ich heute ansonsten nur zum Einkaufen das Haus verlassen habe - und ich tatsächlich sogar im Laden war, nachdem ich eine Viertelstunde das Auto angeorgelt habe, weil es so kalt war, dass die Batterie über Nacht so gefroren hat -, habe ich auch nicht wirklich was Neues zu berichten oder hier rein zu stellen.

Den Anfang macht ein kurzer Spaziergang am 9., der nur durchs Dorf und zurück ging. Überall war schon die Weihnachtsdeko rausgestellt, die ich in zwei Bildern verewigt habe. Das Licht war eigentlich ganz schon an dem Tag. Besonders gefällt mir aber das Foto vom Kaugummiautomaten.


Habe ich an dem Tag eigentlich auch s/w-Bilder gemacht? Müsste ich mal gucken. Am 13. jedenfalls habe ich ganz viele Bilder mit der Revue 4 gemacht, daran erinnere ich mich bei den Bildern, die ich mir gerade angeschaut und bearbeitet habe:


Auch, als ich am Tag danach in Bonn war, um noch eben schnell von der Lockdown meine Olympus abzuholen, habe ich mit der Revue Fotos gemacht. Viele der Bilder, die ich mit der D610 gemacht habe, sind im Prinzip die gleichen, die ich auch auf den s/w-Film gebannt habe. Deswegen ist auch hier die Auswahl ziemlich dünn gewesen. (Der Film war übrigens nachher in der Kamera verhakt und ließ sich nicht zurückspulen, weshalb ich das "manuell" im Wechselsack machen musste. Dabei ist er leider sehr stark verkratzt worden. Aber das werden wir dann sehen, wenn ich ihn hier ausstelle.)


Zu guter Letzt haben wir dann hier noch ein paar Fotos, die kurz vor dem kaputten Verschluss entstanden sind, hauptsächlich vom Viehzeugs: Der Specht im Baum hat sich leider nicht von seiner besten Seite gezeigt, dafür aber die Equiiden, die sich so richtig in Pose geworfen haben.



Auch die weggeworfene MäcDoof-Tüte hat sich mir genau so als Fotomotiv geboten. Echt scheiße, dass so kurz danach der Verschluss verreckt ist, denn an dem Tag hätte ich sicher noch mehr tolle Fotos gefunden... Aber egal, vergossene Milch und so. ;-) Ansonsten, mal sehen, ob ich morgen mal ein paar neue Fotos hin bekomme. Muss nach Siegburg, aber ob ich da in die Stadt gehen will, weiß ich wegen Corona noch nicht. Vielleicht mal runter zur Sieg? Mal sehen.

Schwarz-weiß und analog, Teil 51: Burgruine Windeck

Film: Fomapan 100 #8, Kamera: Zenit ET

Navigation: 51, 52

Heute gibt es einen ziemlich langen Artikel mit 13 Schwarz-Weiß-Bildern. Die Burgruine in Windeck ist wirklich sehenswert und fotogen. Das hat den Vorteil, dass - mit der ersten Hälfte das Films, der voll mit privaten Fotos ist - dieser Film tatsächlich nur auf zwei Artikel aufgeteilt werden muss und ich so recht schnell damit durch bin. Ich mein, es ist ja nicht so, dass ich nicht noch mindestens sieben weitere Filme in der Hinterhand habe, die bereits gescannt und bearbeitet sind! ;-)

Fangen wir also an mit einem Bild mit der Burg im Gegelicht. (Helios 44-2 58mm, 1/500s, f4.) Ich hatte hier so ein bisschen versucht, einen Silhouetten-Effekt hin zu bekommen, was auch beinahe funktioniert hat. Leider überstrahlt die Sonne schon ein bisschen den Ruinen-Schatten. Trotzdem ein ganz nettes Bild mit den Blättern im Vordergrund, und man kann auch tatsächlich noch ein bisschen Struktur in den Mauern erkennen. (Bei genauer Betrachtung erkennt man am rechten Rand übrigens doch einen etwas helleren Streifen. Entweder muss ich doch mal nach dem Verschluss gucken oder da reflektiert tatsächlich was in der Kamera. Jedenfalls ist das hier sehr viel weniger ausgeprägt als auf dem letzten Film und ich sehe es auch nur auf dem allerersten Film. Kann es sein, dass die Andruckplatte an der Kamera-Rückwand nicht mehr fest genug ist und der Film sich aufwellt, wenn er nicht fest genug gespannt ist?)


Das zweite Bild ist ein wenig weiter den Hang hoch entstanden und zweigt ebenfalls den großen Turm der Ruine. (Travenar 28mm, 1/500s, f4.) Ein sehr gelungenes Foto, finde ich, mit der Wolkenstruktur über der Ruine. Wie man sieht, es war nicht sooo schrecklich hell, wenn ich bei f/4 diesen Effekt raus bekomme. Rechts haben wir ein ganz kleines bisschen Flare, aber ansonsten ist die Belichtung ziemlich spot on. Leider ist das Bild etwas schief. Je weitwinkliger meine Fotos werden, desto mehr sieht man, dass ich die Kamera nicht gerade halten kann.

Noch ein ganz kleines bisschen weiter habe ich dann die Kamera mal hochkant genommen und an der Mauer entlang fotografiert. (Travenar 28mm, 1/500s, f4.) Hier, wie auch im vorherigen Bild, sieht man schon recht deutlich die Vignettierung, die das Travenar in den Ecken hinterlässt, selbst wenn man eine Blendenstufe abblendet. Ich mag das ja, das gibt den Fotos so ein bisschen einen Vintage-Look, aber andere Leute sind da ja anderer Meinung. Wie auch immer, bei weiterem Abblenden geht das zwar nie ganz weg bei diesem extrem günstigen Objektiv, ebenso wie die Unschärfe in den Ecken nie ganz weg geht, aber es wird besser. Das Bild gefällt mir jedenfalls sehr gut.

Noch besser ist allerdings das folgende Bild mit der Mauer und den Fenstern. (Travenar 28mm, 1/500s, f4.) Gute Perspektive, gut belichtet, nur moderat schief ;-) und vor allem keine Leute auf dem Bild! (Ende Oktober waren die Corona-Zahlen zwar nicht so hoch wie zur Zeit, aber trotzdem fand ich, da waren schon ein ganzer Haufen Leute unterwegs.) Jedenfalls, ein sehr gutes Bild, bei dem das Weitwinkel so richtig gut zur Geltung kommt. Lässt mich glatt wünschen, ich hätte ein noch weiteres Weitwinkel für M42.


Das letzter der drei Hochkanten zeigt einen der Bäume, die in der Ruine wachsen, wofür ich das Tele benutzt habe. (Revuenon Special 135mm, 1/500s, f4.) Auch dies ist ein sehr schön gelungenes Foto, auch wenn ich beim Ausschneiden offenbar rechts einen Streifen stehen gelassen habe. Macht aber nichts. Das Revuenon macht schöne Bilder, finde ich, selbst bei Unendlich, wo ich es doch eher zum Porträtieren gekauft hatte.

Die flusigen Blumen habe ich dann wieder mit der Normalbrennweite gemacht. (Helios 44-2 58mm, 1/500s, f/4.) Bei f/4 gibt es praktisch kein swirliges Bokeh, nur ein gaaaanz kleines Bisschen. Die vorderen Blüten sind jedenfalls schön scharf und der Hintergrund ist schön milchig, genau so wie es haben wollte. Ebenfalls ein schönes Foto. Bin mit der Ausbeute von diesem Tag an der Ruine überhaupt sehr zufrieden!


Um die Burgruine auch mal in normalbrennweitig zu haben, habe ich dann das Helios mal drauf gelassen und ein Bild von der Innenseite des Turms gemacht. (Helios 44-2 58mm, 1/500s, f/4.) Eigentlich ein ganz nettes Bild, aber die anderen sind alle irgendwie besser gelungen und daher geht das hier jetzt etwas unter. Die Wolken sind allerdings sehr schön.

Das Hunde-Graffiti auf dem Bauwagen kennen wir ja schon von der digitalen Version dieses Bildes. (Helios 44-2 58mm, 1/500s, f/2.) Aber in s/w und mit dem Helios macht sich das noch mal besonders gut. Tolles Foto! Finde ich, man muss sich auch mal selber loben dürfen! ;-)

Unterhalb des Bauwagens konnte man dann auch sehen, dass der schon lange nicht mehr bewegt worden ist: Die Achse mit samt der Bremstrommel steht da ganz ohne Rad und Reifen rum. (Helios 44-2 58mm, 1/250s, f/2.) Die Blattfeder im Hintergrund kommt auch richtig gut raus. Noch ein sehr gutes Foto, wenn ich mich schon wieder selber loben darf! Trotz der "Dunkelheit" in der Ecke habe ich die Schärfe vor allem richtig gut getroffen. Das ist echt gut an der Zenit ET: Die Mattscheibe ist hervorragend geeignet zum manuellen Fokussieren. Man merkt: Vor der Autofokus-Zeit hat man da noch wert drauf gelegt, selbst in der Sovietunion. ;-)


Als nächstes habe ich noch mal das Weitwinkel drauf geschraubt und die Mauer des Turms so seitlich angeschnitten. (Travenar 28mm, 1/500s, f/5,6.) Auch ein Bild, das ziemlich genau so geworden ist, wie ich es haben wollte. Und zusätzlich kann man in den Ecken sehen, dass bei weiterem Abblenden des Objektivs auch die Vignettierung besser wird. Die Unschärfe an den gleichen Stellen allerdings nicht so wirklich, dafür muss man wohl noch auf f/8 runter. Aber dann wäre mir die Mauer im Hintergrund endgültig zu scharf geworden.

Bei Bildern mit Himmel drauf und einer Blendenstufe weniger sieht man dann die Ecken allerdings wieder ganz heftig.(Travenar 28mm, 1/500s, f/4.) Wie gesagt, ich mag das. Vintage Look und so. ;-) Schönes Bild, jedenfalls.

Genau so das letzte für heute: Jetzt wieder horiziontal und nur ein paar Meter näher an der Ruine. (Travenar 28mm, 1/500s, f/4.) Auch hier noch mal etwas Selbstlob, ich mag vor allem das zwischen den Bäumen versteckte Graffiti sehr. Vielleicht hätte ich noch ein bisschen mehr in die Knie gehen sollen, um die Ruine noch ein bisschen mehr zu fluchtpunkten... ;-)

Alles in allem war dieser Tag jedenfalls sehr ergiebig, was schöne Fotos angeht! Wir brauchen definitiv mehr Burgruinen hier in der Gegend! (Sonne hatten wir ja letztes Jahr genug, eigentlich.)

Schwarz-weiß, analog und Mittelformat, Teil 1: Stadt Blankenberg

Film: Fomapan 100 (120 #1), Kamera: Zeiss Ikon Mess-Ikonta 524/16, Novar 75mm f/3.5

Ich unterbreche das reguläre Programm für etwas ganz Anderes. Naja, OK, etwas semi-Anderes: Den ersten 120 Rollfilm, den ich in meinem Leben belichtet habe!

Obwohl es sich nur um den billigen Fomapan-Film handelt - auf dem Filmstreifen ist übrigens stattdessen ein "Ultra" einbelichtet, was hat es damit eigentlich auf sich? -, ist die Auflösung überwältigend! Da die Ikonta ja als kürzeste Zeit nur 1/300s unterstützt, musste ich hauptsächlich die Blende sehr weit schließen, f/8 ist hier eigentlich der Durchschnitt. Dadurch wirken die Bilder noch mal alle schärfer, als ich das gewohnt bin. Ich habe mit die weiten Blenden ja so sehr angewöhnt, dass das schon recht seltsam aussieht, wenn plötzlich alles so scharf ist. Aber ich experimentiere ja noch! 120er Fotografie ist was ganz Neues für mich, schon alleine von quadratischen Format her betrachtet.

Trotzdem sind die Bilder meiner Meinung nach vorzüglich geworden. Die unglaubliche Auflösung kann ich hier gar nicht richtig darstellen, denn um das Internet nicht zum explodieren zu bringen, habe ich alle Fotos auf 2048x2048 Pixel runter gerechnet - ich wollte erst 4096x4096 verwenden, aber 1 bis 2 MB pro Bild erschien mir etwas Overkill! (Die originalen Scans haben übrigens bei 6400 dpi knapp ca. 14.000-Quadratpixel, davon ist etwa ein Viertel tatsächlich benutzbar, da der Scanner ja in eine Richtung interpoliert und in die andere auch eigentlich nur zu Marketing-Zwecken etwas höheres unterstützt. Damit bin ich aber trotzdem noch immer im Bereich von 8k.) 2048 bringt jedenfalls noch immer fast die doppelte Auflösung meiner normalen 35mm-Scans rüber.

Bei den ersten beiden Bildern habe ich zusätzlich erst mal etwas mit den Scanner-Einstellungen und der Streifen-Entfernung experimentiert. Letzteres hat sich eigentlich als überflüssig erwiesen, zumindest dort, wo die defekten Pixel des Scanners nicht mitten im Himmel liegen. Bei der Bildgröße wird die Bearbeitung nur auch langsam etwas kompliziert, ich brauche einen neuen PC mit mehr Speicher und vor allem mehr Kernen! ;-) Von daher sind die Scans praktisch nicht nachbarbeitet, sondern mehr oder minder so, wie sie aus dem Scanner kamen.


Das aller, allererste Bild, das ich je im 120-Format gemacht habe, zeigt den üblichen Blick auf den Turm über der Einfahrt zur Stadt Blankenberg. (1/300s, f/8.) Ich hab mir gedacht: "Mach was, was Du schon (n+1)-Mal gemacht hast, das kann am wenigsten schief gehen!" Und tatsächlich, es sieht auch ziemlich gut aus! Oben um den Turm flattern Vögel, vorne dran hängt der Weihnachtsschmuck - der corona-bedingt dieses Mal ja eher überflüssig war, es gab keinen Weihnachtsmarkt im Jahr 2020 -, die Bäume im Vordergrund sind so scharf, dass man sich dran schneiden könnte, im Hintergrund ziehen sich zwei sich kreuzende Chemtrails durch den leicht bewölkten Himmel. Cooles Bild! Richtig gut! Auch wenn es nur einer der üblichen Touri-Shots ist.

Im zweiten Bild haben wir die Stadtmauer, wenn man vom Tor weg um die Ecke die Treppe hoch geht. (1/300, f/8.) Die Mauer ist so crispy, die Holzgitter so klar, der Baum so fraktal, da kann ich gar nicht lang genug hin schauen! Man sieht allerdings auch, die Ecken leiden selbst bei f/8 noch stark unter Vignettierung, während sich die Verzerrung einigermaßen in Grenzen hält. Alles in Allem bin ich von der Leistung dieser beinahe 70 Jahre alten Kamera extrem überrascht, im positiven Sinne. Hätte nicht gedacht, dass das Objektiv so präzise Abbildungen liefern kann. Aber es fängt die Herbst-/Winter-Stimmung auf diesem s/w-Film hervorragend ein!

Durch den Bogen hindurch habe ich dann den Kirchturm fotografiert, auch wenn das Objektiv dafür leider etwas zu sehr im Normal-Bereich liegt. (1/300s, f/8.) Auch hier bin ich glücklich überrascht, wie gut das Objektiv abbildet, zumindest bei diesen hohen Blendenzahlen: Die Uhr ist bis in kleinste Details erkennbar, der Gockel auf der Kirche ist in allen Details zu erkennen und man hat keine Probleme, das Schild unten links zu lesen. Gut, so weit runter gerechnet jetzt nicht mehr wirklich, da setzen dann irgendwann die JPG-Artefakte ein, aber im Original kann man jeden einzelnen Vogelschiss auf dem Kirchdach erkennen. OK, nicht, dass man das jetzt wollte, aber man könnte, wenn man denn die entsprechende Neigung verspürte! ;-) Die Komposition des Bildes leidet wie gesagt etwas daran, dass ich hier eher etwas Weitwinkligeres benötigt hätte, aber Alles in Allem ist sie doch stimmig.


Die eigentliche Attraktion Blankenbergs ist jedoch die Burganlage, die allerdings leider auf Grund der Corona-Pest gesperrt ist. (1/300s, f/8.) Normalerweise hätte ich nämlich zwischen den Türmen und im Garten sicher auch noch einige Fotos gemacht. So habe ich aus dieser Perspektive zugeschlagen. Hoch thront die Mauer und die Türme auf dem Vorsprung, umgeben und eingerahmt von Bäumen. Gute Bild. Die Laterne stört mich etwas, aber die ist schwer nicht im Bild zu haben. Nächstes Mal bring ich einfach die Kettensäge mit! ;-) Ganz oben rechts in der Ecke kann man dann zwischen den Ästen aber doch sehen, dass das Objektiv hier nicht mehr ganz scharf abbildet, während man oben links auch etwas Verzerrung wahrnehmen kann. Bei den stärker im Schatten liegenden unteren Ecken fällt das hingegen weniger auf.

Die Burgmauer ist die erste Aufnahme, bei der ich es dann mal gewagt habe, von der Unendlich-Einstellung des Objektivs weg zu gehen; zum Ausgleich bin ich gleich noch eine Blendenstufe hoch gegangen. (1/150s, f/11.) Wie ich je bereits berichtet habe, ist der Messsucher an der Kamera ziemlich verstellt, weshalb ich gerne mit dem Tele auf der DSLR die Entfernung ausgemessen und das Ergebnis dann mit dem Messsucher verglichen habe, um ein ungefähres Gefühl dafür zu bekommen, wie stark der nach geht. Dieses Bild ist jedenfalls bei einer Einstellung von 15 Metern entstanden, während der Messsucher eher so 5 haben wollte. Da ich aber auf jeden Fall erst mal ein scharfes Bild haben wollte, habe ich halt f/11 gewählt, insbesondere auch, weil die Mauer sich ja etwas vom Betrachter weg dreht und ich wirklich alles scharf haben wollte. Dadurch sind uns die folgenden beiden Beobachtungen möglich: 1.) Bei f/11 wird das Bild schon wieder unschärfer, die maximale Schärfe der Optik liegt offenbar bei f/8. 2.) Die Entfernung hat besser zum Baum links gepasst als zum Rest des Bildes; die Mauer empfinde ich zumindest als weniger scharf und der Hintergrund ist tatsächlich etwas verschwommen, wenn man sich die Horizontlinie mit den Bäumen darauf genau anguckt. (Dieser Effekt ist in der größeren Version des Bildes natürlich viel besser zu sehen, aber - wie gesagt - ich wollte nicht jedermanns Datenkontingent sprengen! ;-))


Da wir das Burggelände also nicht betreten konnten, sind wir weiter an der Stadtmauer entlang zurück und schließlich unter dieser hindurch, wo ich mich umgedreht und dieses Foto gemacht habe. (1/200s, f/8.) Man beachte auch, dass unten links bei der Filmentnahme etwas Licht eingedrungen ist, was interessante Effekte produziert hat. Das hatten wir weniger ausgeprägt auch schon auf dem vorhergehenden Bild. Das Bild an sich ist etwas überlastet mit der dicken Mauer, dem Turm und dem vielen Gebüsch am Rande, aber das macht auch zugleich seinen Reiz aus, die sich nach oben schlängelnde Treppe mit ihrem Geländer, der Schattenwurf auf den Natursteinen, die Fusseln am Himmel, die ich nicht weg retuschiert habe. Achnee, Moment, die gehören da ja gar nicht hin! ;-) Kein schlechtes Bild, aber auch nicht das Beste auf dieser Rolle. Eher ein Experimet. Vor allem aber passt hier die Entfernungs-Einstellung von 15m ziemlich genau.

Der Turm im Gegenlich ist auch ein Experiment, nämlich wie das Filmmaterial und vor allem die Optik auf direktes in-die-Sonne-zielen reagiert. (1/300s, f/11.) Ich muss sagen: Erstaunlich gut. Ich habe vielleicht sogar etwas zu vorsichtig belichtet, eine Blendenstufe weniger wäre schon drin gewesen. Das Objektiv macht relativ wenig Flares und nur einen punktförmigen Ghost genau gegenüber der Sonne. Sonnenstrahlen sind nur sehr rudimentär ausgebildet, geben dem Bild aber ein gewisses Etwas. Insgesamt: Ein Experiment, von dem ich nicht viel erwartet habe. Dafür ist es ganz OK geworden.

Das nächste Experiment war die Glocke hinter der Kirche. (1/100s, f/3,5.) Zum einen wollte ich hier auch mal längere Zeiten und gleichzeitig weit offene Blende testen, zum Anderen aber auch die Entfernung weiter eichen: Habe wieder mit dem Tele genau ausgemessen, wie weit das PX auf der Glocke entfernt ist (2m - bei der Entfernung weicht der Messsucher erstaunlicherweise kaum mehr ab, was bestimmt wieder an irgendeinem Logarithmus liegt, der sich in der Konstruktion eines solchen versteckt ;-)) und dies am Entfernungsring eingestellt. Was soll ich sagen: Das Bild ist 100% an den Stellen scharf, die ich haben wollte! Die Glocke glänzt leicht im Schatten der Kirche und ist richtig knackig scharf mit nur ganz leichten Aberrations-Problemen in den Kontrasten (die auf einem Farbfilm wahrscheinlich irgendwie bunt wären), während der Hintergund, der Baum, die Mauer, die Kreuze, leicht swirly im Bokeh ist! Hervorragend! Da wünsche ich mir nur ein paar mehr Highlights auf der Glocke - wie war das mit den Reflektoren, die ich mir mal anschaffen und durch die Gegend schleppen wollte?! ;-) Total geiles Bild, jedenfalls, bei dem ich auch nicht geglaubt hätte, dass ich es durch den archaischen Sucher so gut eingemessen bekommen hätte. Von den Effekten her auf jeden Fall das interessanteste Foto auf der Rolle; ob es das beste ist, möchte ich nicht sagen, dafür ist es thematisch so verschieden vom Rest..


Das andere Bild, das ich im Kirchhof gemacht habe, ist ebenfalls ein Experiment, dieses Mal aber eher mit Schatten und Licht. (1/50s, f/5,6.) Hier habe ich die relative Dunkelheit ausgenutzt und mal nur bis in den mittleren Bereich abgeblendet. Die relativ lange Belichtungszeit hat das Bild hier schon minimal verwackelt, ich bin ja nicht so für meine ruhige Hand bekannt. Die Entfernung hatte ich uf ca. 4 Meter eingestellt, was ungefähr korrekt war, aber in der Bewegungsunschärfe macht das keinen erkennbaren Unterschied. Wenn ich ein Stativ gehabt hätte, wäre dieses Bild sehr gut, so ist es leider etwas meh. Immerhin, das, was ich testen wollte, habe ich herausgefunden.

Von hier aus noch die andere Richtung ums Dorf geschlichen und durch das hier aufgestellte Fenster hindurch die Burg fotografiert. (1/300s, f/8.) Ein guter Test für die Tiefenschärfe bei dieser Blende: Während die Burg praktisch im Unendlichen liegt (worauf ich das Objektiv auch eingestellt hatte), ist das Fenster nur wenige Meter entfernt. Trotzdem ist es nur minimal unscharf. Im Stern im Fensterladen oben rechts sind noch sämtliche Strukturen zu erkennen, ebenso die einzelnen Lämpchen der Lichterkette. Schade, dass das Bild etwas schief geraten ist.


Ein Viehzeug darf bei meinen Fotos ja nie fehlen, deswegen haben wir den Schafen noch einen Besuch abgestattet. (1/300s, f/5.6.) Perfekt die Entfernung eingestellt - ca. 7m - und auch sehr gut die Belichtung geraten. Sowohl Vorder- als auch Hintergrund weisen ein ganz kleines Bisschen Unschärfe auf - der Hintergrund jedoch merklich mehr, genau wie ich es haben wollte. Das Schaf hingegen ist so scharf und glotzt außerdem völlig unbeteiligt in die Gegend. Schönes Bild, an dem ich kaum etwas auszusetzen habe!

Zu guter Letzt noch mal Kirchturmspitze und Stadtmauer mit Bäumen drumherum (1/300s, f/8.) Von der Sorte hatten wir ja jetzt schon einige, trotzdem ist auch dieses irgendwie besonders. Die Äste, die oben ins Bild ragen, geben Tiefe, sind bei f/8 aber noch immer extrem scharf. Der Schattenwurf auf die Mauer zeigt die tiefstehende Wintersonne an. Die durchbrochene Mauer öffnet etwas den Raum. Die Kirchturmspitze sticht in den Himmel wie ein Zeiger. Ich phantasier mir hier wieder was zusammen... ;-) Trotzdem: Auch wieder ein tolles Bild.

Fazit: Wenn das Wetter wieder besser wird, lade ich den nächsten Film in die Ikonta und ziehe wieder los. Denn auch der zweite, den ich am nächsten Tag hier auf dem Dorf verschossen habe, ist ganz gut geworden. Nur sollte ich wohl tatsächlich den Wechselsack zur Filmentnahme verwenden und vielleicht auch über ein paar Hüllen nachdenken, denn gerade der zweite Film hat doch etwas viel Licht abbekommen. Aber das werdet ihr dann demnächst, wenn es so weit ist, ja selber beurteilen können.