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Hunting NEOWISE (C/2020 F3), Part 2

Heute Nacht noch mal auf den Hausberg hoch gefahren und das Stativ in den Nachthimmel gestellt, um ein paar Kometen-Fotos zu machen. Nach den ersten zwei mussten wir dann allerdings erst mal warten, bis die Wolken sich wieder verzogen hatten.


Deshalb habe ich mich einmal um 180° gedreht, also ungefähr so wie gestern, um Saturn und Jupiter aufs Korn zu nehmen. Die beiden kleinen Punkte haben sich mit dem Saturn bewegt und stehen jetzt nicht mehr an der gleichen Stelle wie auf dem letzten Foto, das ich hier ausgestellt habe. Ich denke also mal, dass ich mir einigermaßen sicher sein kann, dass das zwei Monde sind. Fragt sich nur welche? Titan wäre als weitaus größter ja logisch, aber die nächsten Kandidaten sind alle ungefähr gleich groß. Welcher von denen hat wohl die größte Albedo? Welcher zieht weit genug weg vom Saturn seine Bahnen, dass er nicht überstrahlt wird? Welcher versteckt sich vielleicht gerade hinter seinem Heimatplaneten? Fragen über Fragen...


Da die Wolken sich noch immer nicht verzogen hatten, habe ich einfach mal die Kamera wild in den Himmel gedreht und ein paar Langzeitaufnahmen gemacht. Zuerst mal haben wir da Saturn und Jupiter über dem Maisfeld, das gerade von einem vorbei fahrenden Auto angeleuchtet wird. Außerdem blinkt da ein Flugzeug neben den beiden.

Das zweite Bild zeigt einfach einen beliebigen Ausschnitt der Milchstraße. Scheint so, als hätte ich zufällig ziemlich mittig gezielt, das dunkle Staubband in der Mitte ist ganz gut zu sehen.



Das dritte Bild hat zufällig Wega ziemlich mittig, während das vierte Kassiopeia zeigt. Alle Bilder habe ich mit dem 28mm Weitwinkel gemacht, allerdings bei unterschiedlichsten Zeiten. Wer's genau wissen will, steht alles in den EXIF-Daten. ;-)

Zurück zum Kometen: Die Wolken verzogen sich gegen Mitternacht so langsam und gaben den Blick auf das Objekt der Begierde wieder frei. Einmal im 85mm-Portraitmodus, und einmal im 200mm Tele:


Habe dann auch mal mit dem 50mm drauf gehalten, aber das ist blöd, weil es nicht bei unendlich anschlägt und ich immer erst mal was finden muss, dass ich es in der Dunkelheit per Autofokus auf unendlich fokussiert bekomme. Dafür ist das Bild dann hochkant! ;-)


Und zu guter Letzt noch ein Weitwinkel-Bild mit extra langer Belichtung. Sieht auf den ersten Blick jetzt nicht groß anders aus, aber weil ich die Empfindlichkeit entsprechend runter stellen konnte, rauscht es so viel weniger. Und nach Norden bewegen sich die Sterne auch nicht so viel, dass sie direkt Streifen ziehen.

Hunting NEOWISE (C/2020 F3)

Nachdem ich ja in Kassel schon mein Glück versucht hatte, aber tatsächlich ohne Stativ nur ein einziges Bild hin bekommen hatte, auf dem Neowise tatsächlich drauf war, haben wir uns heute kurz nach Sonneuntergang ins Auto gesetzt und sind eben noch hoch auf den Berg gegurkt. Von hier hat man einen recht freien Blick nach Norden. Nur die Wolken haben mir etwas sorgen gemacht, wie sie von Sonnenuntergang, Flughafen und Köln angestrahlt werden. Aber diese Sorge war unbegründet, denn während hinter uns Saturn und Jupiter aufgingen, konnte direkt voraus schon recht schnell habe das erste erfolgreiche Foto machen.


Zu Saturn und Jupiter kommen ganz am Ende noch mal zwei Fotos. Die beiden waren nämlich auch sehr schön zu sehen.

Nachdem das Einmessen relativ schnell erledigt war, habe ich dann mal zum Tele gewechselt. Erst mal mit dem 85mm, weil das mit f/1,8 den besseren Lichtwert hat. Außerdem hatte ich gehofft, den ganzen Kometenschweif drauf zu kriegen, habe dann aber schnell gemerkt, dass das mit dem 200mm auch klappen müsste. Und siehe da:


Während wir darauf gewartet haben, dass das Nachglühen des Sonnenuntergangs etwas nachlässt, habe ich erst mal ein paar Weitwinkelaufnahmen gemacht. Da der Schweif bei diesem Kometen sehr ausgeprägt ist, lohnt sich das tatsächlich. Und mit den Flugzeugen, die die ganze Zeit um uns herum schwirrten, macht das auch noch ein extra interessantes Bild. (Die in der Dämmerung um unsere Köpfe flatternden Fledermäuse konnte ich leider nicht ablichten, die sind zu schnell gewesen. Also, relativ. Der Komet ist natürlich um einige Größenordnungen schneller unterwegs, aber auch viel, viel weiter weg! ;-))


Dann habe ich noch den 2x Konverter an das 300mm Exakta-Zoom geschraubt und mal geguckt, was man damit so hin bekommt. Das erste Bild ist bei ungefähr der Mitte des Zoom-Bereichs gemacht, um das Ziel besser einzumessen. Das zweite Bild ist dann 8s bei maximalem Zoom (also effektiv 600mm) belichtet, das letzte in der Reihe mit 15s.


Da bei der langen Belichtungszeit die Erdrotation selbst in Richtung Norden sehr deutlich sichtbar wird, habe ich es danach mal mit neun 2 Sekunden belichteten Bildern versucht, die ich im Gimp übereinander gestapelt habe. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.


Zum Abschluss habe ich dann noch mal eine extra lange 30s Belichtung mit Flugzeug gemacht. Sieht auch faszinierend aus. Schließlich war es mittlerweile so richtig dunkel geworden.


So, und die letzten beiden Bilder sind Saturn und Jupiter, beide mit kleineren Flatschen daneben. Beim Jupiter bin ich mir wie immer sehr sicher, dass ich hier zwei Monde erwischt habe. Beim Saturn hingegen weiß ich es nicht, aber ich nehme es an. Ist die Saturn-Achse tatsächlich so stark geneigt, dass man so halb seitlich auf die Ebene der Monde guckt? Muss ich mal heute kontrollieren, ob die sich bewegt habe...

Troisdorf im Regen

Heute mal wieder mit der Mutter nach Troisdorf zur halbjährlichen Infusion. Da corona-bedingt Angehörige nicht mit in die Behandlungszimmer dürfen, habe ich die Kamera genommen und bin ein wenig durch den Nieselregen gezogenn. Dabei sind diese Bilder entstanden:


Einen kleinen Extra-Platz nimmt heute die Gedenkstele ein, die in der Nähe der Burg Wissem auf der Verkehrsinsel steht und eigentlich von niemandem sonst beachtet wird. Finde aber, dass gerade in diesen Zeiten öfter mal dran gedacht werden sollte, wo das alles hin führt, wenn man sich wie ein Trumpeltier verhält...


Aber das nur am Rande. Stattdessen möchte ich den Blick auf die Schönheit der Natur lenken. Kastanien zum Beispiel scheint es dieses Jahr einige zu geben. War wohl mal nass genug, nach den letzten trockenen Jahren.

Überhaupt sind Fotos im Regen auch mal ganz schön. Sonst traue ich mich ja nicht so, weil ich weder Kamera noch Objektive der Nässe aussetzten will. Nicht gut für die Mechanik, und viel zu gut für evtl. vorhandenen Pilzsporen!



Immer wieder faszinierend finde ich auch die Ladestationswerbung, an der man auf dem Weg zur Burg vorbei kommt. Wer war hier der Künstler?


Die Burg selber ist bei diesem Wetter dann allerdings eher trist, auch wenn sie in einer solch lebensbejahenden Farbe angestrichen ist.


Die Kunst drumherum ist auch sehr fotogen, besonders aus seltsamen Winkeln. Kam einer aus der Ausstellung und guckte sich das so an, wie ich mich da verrenkt habe, und kommentierte das dann auch, dass ich wohl die besonderen Winkel suchen würde. Ich fühle mich gewertschätzt! ;-)


Hinter der Burg Wissem ist dann noch das Freigehege. Hätte ja gerne noch viel mehr Fotos vom Wild gemacht, aber dann hat es, wie man sehen kann, angefangen, so richtig zu regnen. Außerdem war die Stunde fast rum und ich musste zurück, die Mutter einsammeln.



Und das war der Donnerstag. Mal sehen, was der Freitag so bringt. Wetter soll besser werden, wahrscheinlich werde ich des Nachts mal auf Kometenjagd gehen! ;-)

Helfenstein

Der Helfenstein ist eine Bergkuppe, die direkt neben einem Flugplatz in die Höhe ragt. Seltsame Stelle für einen Berg, ich weiß, aber so hat man wenigstens freien Blick! ;-) Das Ding sieht schon ziemlich imposant aus, die Fotos werden dem gar nicht wirklich gerecht. Wenn die Landschaft hier roter wäre, würde ich mich glatt nach Arizona versetzt fühlen. Aber bevor wir den Berg besteigen konnten, mussten wir zuerst ein paar kleinere Hürden nehmen:


Aber dann, der Blick: Von unten schon spektakulär, hat man von oben einen unglaublichen Ausblick über das Gebirge (Habichtswald, oder was ist das hier?).



Oben auf der Kuppe habe ich tatsächlich sogar ein einigermaßen scharfes Bild vom Falken machen können, der hier die ganze Zeit im Aufwind stand. Gegenüber auf den Feldern konnte man dann noch dem Bauern zusehen, wie er sein Feld abgemäht hat, das hat gestaubt, man glaubt es kaum. Da war doch mal so ein Bericht im Fernsehen, dass der meiste Feinstaub aus der Landwirtschaft kommt. Nachdem ich das heute gesehen habe, glaube ich es fast...


Der Abschied von hier fiel mir dann doch einigermaßen schwer, denn schließlich war das heute unser letzter Tag und es blieb uns nicht viel mehr, als das Auto wieder zu beladen und uns auf den langen, beschwerlichen Heimweg zu machen. Vor allem, den ganzen Scheiß wieder zurück zum Auto schleppen, das war doof... Meine arme Schulter! :-/


Deshalb sind das jetzt auch die letzten Fotos von unserem kleinen Wochenendausflug nach Kassel. Zumindest bis die schwarz-weiß-Filme aus der Entwicklung kommen! ;-)